

Microsoft zeigt Lateinamerikanern 50 Millionen Zeilen Quellcode
20. Oktober 2016, 14:44
Microsoft hat gestern in Brasilien sein mittlerweile viertes sogenanntes "Transparency Center" eröffnet.
Microsoft hat gestern in Brasilien sein mittlerweile viertes sogenanntes "Transparency Center" eröffnet. In diesem Zentrum dürfen ab sofort von Behörden beauftragte Offizielle aus Lateinamerika und der Karibik Einblick in den an sich hochgeheimen Quellcode von Microsoft-Produkten nehmen. Ziel ist es, die durch die Snowden-Enthüllungen vor dreieinhalb Jahren geweckten Befürchtungen, Microsoft könnte Hintertüren für US-Geheimdienste in seine Software eingebaut haben, zu wiederlegen. Laut den Snowden-Files hat die USA weltweit Spitzenpolitiker ausspioniert und unter anderem Mails der früheren brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff abgefangen.
Microsoft hat die Eröffnung solcher Zentren erstmals im Sommer 2014 angekündigt. Seit einem Monat gibt es auch ein Zentrum in Singapur.
Wie prüft man 50 Millionen Zeilen Quellcode?
Microsoft-Kritiker glauben allerdings, dass die Codeprüfer aufgrund der strengen Sicherheitsvorkehrungen Microsofts nur wenig Chancen haben, allenfalls vorhandene Hintertüren zu entdecken. Die Prüfer dürfen keinerlei elektronische Geräte in die Demoräume mitnehmen und keinen Code kopieren. Die Computer, die sie benützen dürfen, um Kopien des Codes zu durchforsten, sind nur mit lokalen Servern, aber nicht mir dem Internet verbunden. Nach einer Prüfung werden die Kopien wieder gelöscht.
Laut 'Reuters' umfasst der Code für Microsofts Server- und E-Mail-Produkte bis zu 50 Millionen Zeilen. So viel Code von Auge durchzugehen, wäre für eine Person mehr als eine Lebensaufgabe. Die Prüfer dürfen zwar Softwaretools benützen um den Code zu analysieren, diese werden aber von Microsoft gestellt. Gemäss 'Reuters' ist es zumindest bisher nicht klar, ob diese Tools eine Analyse erlauben, die tiefgreifend genug wäre, um Hintertüren zu entdecken. (hjm)
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