

Milliarden-Deal: SAP kauft Concur
19. September 2014 um 07:19
SAP will Spesenabrechnungs-Spezialisten Concur für 8,3 Milliarden Dollar übernehmen.
SAP will Spesenabrechnungs-Spezialisten Concur für 8,3 Milliarden Dollar übernehmen.
Der deutsche Software-Konzern SAP will das Wachstum im Geschäft mit Cloud-Software erneut mit einer milliardenschweren Übernahme ankurbeln. Der Marktführer für Firmensoftware will für 8,3 Milliarden Dollar das US-Unternehmen Concur Technologies kaufen. Dieses sei der führende Anbieter für Programme zur Organisation und Abrechnung von Reisen, teilte das Unternehmen nach Börsenschluss in den USA am Donnerstag mit. Die Akquisition verdeutliche die strategische Bedeutung von Geschäftsnetzwerken, erklärte SAP-Chef Bill McDermott.
Bei der Concur-Übernahme ist SAP offenbar vor allem an den 25 Millionen aktiven Nutzern in den 23'000 Firmen interessiert, die die Reisemanagement-Software einsetzen. Denn bei der bisher grössten Übernahme eines Cloud-Anbieters für SAP steht der Gewinn des Kandidaten in keinem Verhältnis mehr zum Kaufpreis, der den Aktionären angeboten wird. Im vergangenen Jahr verdiente Concur mit seinen 4500 Mitarbeitern operativ 6,4 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 546 Millionen Dollar.
Gemeinsam hätten die beiden Unternehmen mit mehr als 50 Millionen Anwendern so viele Nutzer von Cloud-Software wie kein anderer Anbieter, erklärte SAP. Da nur 30 Prozent der Concur-Kunden bisher SAP-Lösungen einsetzten, könnten die eigenen Produkte leichter verkauft werden.
Der letzte grosse Coup von SAP war im vergangenen Jahr der Kauf der Schweizer Hybris zum Preis von rund 3,4 Milliarden Euro gekauft.
Im vergangenen Jahr stammten erst 4,5 Prozent des Umsatzes von knapp 17 Milliarden Euro bei SAP aus dem Cloud-Geschäft. Doch die Sparte wächst stürmisch, sodass der Anteil bis 2017 auf 15 Prozent - oder 3,5 von insgesamt 22 Milliarden Euro Umsatz - steigen soll. Wegen des Wachstumsplans für die Mietsoftware hatte SAP sein ursprüngliches mittelfristiges Gewinnziel im Januar verschoben. Die Umsatzrendite soll nicht schon im kommenden Jahr, sondern erst 2017 auf 35 Prozent klettern von 32,6 Prozent im vergangenen Jahr. (sda/mim)
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