Mitel (Aastra) baut weitere Stellen ab

4. Juli 2018 um 09:00
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Forschungs- und Entwicklungsarbeitsplätze von Mitel wandern von Solothurn ins Ausland. Ein Schlag für den Schweizer Industriestandort.

Mitel verlagert Forschungs- und Entwicklungsarbeitsplätze von Solothurn ins Ausland. Ein Schlag für den Schweizer Industriestandort.
Der Telekommunikationskonzern Mitel baut am Schweizer Hauptsitz in Solothurn fast ein Drittel der aktuell gut 70 Stellen ab. 21 Forschungs- und Entwicklungsarbeitsplätze plus zwei Stellen im IT-Bereich sollen nach Indien und Deutschland verlagert werden. Dies meldet die Gewerkschaft Angestellte Schweiz.
Forschung und Entwicklung waren während fast 100 Jahren in der Schweiz immer eine Kerntätigkeit des Telefonie-Hardware-Herstellers Mitel und dessen Vorgängerfirmen Autophon, Ascom und Aastra, schreibt die Gewerkschaft. Bereits vor zwei Jahren wurde angekündigt, einzelne Jobs von der Schweiz ins Ausland zu verlagern. Nun aber folge praktisch die ganze Abteilung, so die Gewerkschaft weiter. Innerhalb der letzten zwei Jahre sei dies der dritte Stellenabbau in Folge, den das kanadische Unternehmen hierzulande vollzieht.
Das Management begründe den Schritt damit, dass man vorwiegend auf Cloud-Lösungen setze, in der Schweiz aber Telefonanlagen mit herkömmlicher Technologie entwickelt würden und für die neue Technologie keine Kompetenz vorhanden sei. Die Angestellten hingegen kritisieren, dass die Begründung der mangelnden Kompetenzen vorgeschoben sei. Das Unternehmen habe es versäumt, in die Aus- und Weiterbildung seiner Angestellten zu investieren, um diese auf den Wandel in der Branche vorzubereiten, kritisiert die Gewerkschaft Syna.
Die Angestellten Schweiz fordern Mitel auf, zusammen mit der Arbeitnehmervertretung Alternativen zum Abbau auszuarbeiten. Es müsse den Angestellten in der Schweiz ermöglicht werden, auch Lösungen für die Cloud zu entwickeln. Umschulungen sollen unterstützt werden, und den langjährigen und älteren Mitarbeitenden soll eine vorzeitige Pensionierung angeboten werden, fordert Syna. Bis zum 27. Juli laufe das gesetzlich vorgesehene Konsultationsverfahren, so Mitel-Schweiz-Chef Ulrich Blatter gemäss 'Solothurner Zeitung'. (kjo)

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