

Mobile Payment: Jetzt kommen die Kreditkartenanbieter
4. November 2015, 16:27
Unter dem Label "Swiss Wallet" lancieren Swisscard und Aduno mit dem Zürcher IT-Dienstleister Netcetera ein Wallet für Kreditkarten, mit dem baldmöglichst weltweit bezahlt werden können soll - online und im Laden.
Unter dem Label "Swiss Wallet" lancieren Swisscard und Aduno mit dem Zürcher IT-Dienstleister Netcetera ein Wallet für Kreditkarten, mit dem baldmöglichst weltweit bezahlt werden können soll - online und im Laden.
Losgehen soll es bis Ende Jahr mit MasterPass, einer Online-Bezahllösung von Master Card, die auch von anderen Kreditkarten wie Visa Card und American Express verwendet werden kann.
Die Vorteile im Online-Shopping sind allerdings überschaubar. Im Wesentlichen geht es darum, dass die Kreditkarte sicher auf Servern des Wallet-Anbieters gespeichert ist. Dadurch entfällt für den Kunden die Eingabe der Kreditkarte beim Einkauf. Das bieten Browser zwar schon länger, doch ist von dieser Lösung unter anderem wegen dem lokalen Speicher aus Sicherheitsgründen abzuraten.
Swiss Wallet arbeitet zusätzlich mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung, bei der jede Transaktion via Handy-App bestätigt werden muss. Schneller als mit der manuellen Eingabe der Kreditkarte ist die Lösung deshalb nicht auf dem PC – wohl aber auf Tablets, Handy, TV oder Uhren. Ausserdem arbeitet sie in Zukunft mit dynamischen Kreditkartennummern, die etwa Phishing deutlich erschweren. Ein grosser Vorteil gegenüber der statischen Nummer, die auf Plastikkarten aufgedruckt ist. Dasselbe gilt auch für das Bezahlen im Laden: Manipulierte Lesegeräte können lediglich versuchen, eine dynamische Nummer abzugreifen. Die dynamische Generierung von Kreditkartennummern soll allerdings erst in ungefähr einem Jahr kommen – aktuell arbeitet Swiss Wallet noch mit der statischen Nummer, wie Netcetera gegenüber inside-it.ch bestätigt.
Mitte 2016 soll es dann auch mit dem Bezahlen im Laden losgehen. Das funktioniert wie bei der Plastikkarte via NFC. Da zum Beispiel Apple die NFC-Chips auf iPhones nicht für Drittanbieter freigibt – der Konzern will mit Apple Pay schliesslich möglichst viel vom Mobile-Payment-Kuchen für sich selbst – wird das Swiss Wallet diese Lösung nicht fürs iPhone anbieten können. Die Kartenanbieter stört das nicht weiter, schliesslich muss auch bei Apple Pay, Samsung Pay & Co eine Kreditkarte hinterlegt werden. Und darum geht es schlussendlich: Dass User nicht auf die Idee kommen, Debit- und Prepaid-Lösungen der Konkurrenz zu nutzen, sondern auf eine Lösung mit Kreditkarte setzen.
Vielseitige Möglichkeiten
Sinnvoll sein könnte die Lösung dereinst vor allem für Vielreisende: Während die Mobile-Payment-Lösung Twint das Sammeln von Superpunkten ermöglicht , sollen mit Kreditkarten-Wallets bald Flugmeilen gesammelt, Hotels gebucht und Restaurants bezahlt werden können. (mik)
Interessenbindung: Netcetera ist ein wichtiger Partner von inside-it.ch.
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