"Mytob" ist überall

9. Juni 2005 um 15:29
  • security
  • sophos
image

Im Februar dieses Jahres trat der Computerwurm "Mytob" zum ersten Mal auf.

Im Februar dieses Jahres trat der Computerwurm "Mytob" zum ersten Mal auf. Seit dem führen ihn sämtliche Antivirensoftware-Hersteller auf der Liste der meistverbreiteten Viren. Zudem erscheinen immer wieder neue Varianten von Mytob. Ein Drittel der im Mai vom Security-Anbieter Norman identifizierten Malware waren Mytob-Varianten. "Das ist die höchste Anzahl an Verbreitung neuer E-Mail-Würmer innerhalb einer derart kurzen Zeitspanne, die wir global jemals beobachtet haben", sagte Snorre Fagerland, Senior Virus-Analyst bei Norman ASA.
Der Security-Spezialist Sophos konstatierte, dass in der letzten Woche 14 der 20 am häufigsten gemeldeten Viren Mytob-Varianten waren. Wird er per E-Mail eingeschleust und installiert, öffnet er so genannte "Backdoors" und gibt dem Angreifer so Einblick in das Innenleben des Rechners. Die grösste Anzahl der Mytob-Varianten gelangt per E-Mail an die Opfer. Man kann sich den Virus aber auch via "Instant Messaging" auf den PC holen.
Andere E-Mail-Varianten fügen anstatt eines Anhangs einen Hyperlink bei, der zum Download des Virus führt. Als Betreff wird bei den E-Mails unter anderem "Mail Delivery System" oder einfach "hello" verwendet. Gemäss Sophos nennt sich die Urheberbande, die in letzter Zeit viel zu programmieren hatte, "Hellbot".
Betroffene Anwender können nur hoffen, dass sich "Hellbot" keine neuen Varianten ausdenkt und dass Antivirensoftware-Hersteller so gut wie möglich reagieren. "Bisher waren traditionelle Virenschutzmethoden im Normalfall nicht in der Lage, diesen Wurm lückenlos zu erkennen. Jeder Anwender sollte sich dieser potentiellen Infektionsgefahr bewusst sein", sagte Fagerland von Norman ASA. (mim)

Loading

Mehr zum Thema

image

Der Basler mit dem globalen Spionageservice

Internationale Recherchen zu Spionage-Angriffen führen in die Schweiz. Der Beschuldigte taucht ab, nun nimmt er im Interview erstmals Stellung: "Ich werde zum Sündenbock für Grösseres gemacht."

publiziert am 9.6.2023
image

Florian Schütz stellt der IT-Security des Bundes gute Noten aus

Der Delegierte für Cybersicherheit zeigt Methoden und Vorfälle in der Bundesverwaltung. Sicherheit gut, Gesamtlage eher ruhig, bilanziert sein Bericht, der allerdings zur Unzeit erscheint.

publiziert am 9.6.2023 2
image

Podcast: Voll auf Angriff

Die Cyberangriffe auf die Berner Firmen Xplain und Unico geben zu reden, weil sie grosse Kreise ziehen. Und kurz vor der Rede von Selensky im Bundeshaus wird auch noch die Parlaments-Website lahmgelegt. Zufall? Das diskutieren wir in dieser Episode.

publiziert am 9.6.2023
image

Zehn gefährliche Backup-Irrtümer

Ihre Daten müssen rekonstruierbar sein: Das Backup muss sicherstellen, dass dies im Katastrophenfall sicher und einfach möglich ist - damit Ihr Geschäft auch im Notfall erfolgreich weiterlaufen kann. Erfahren Sie, welche Backup-Irrtümer immer noch weitverbreitet sind.