

Nachwuchssorgen in der US-Informatik und hierzulande
17. November 2005 um 11:30
Halten Offshoring-Ängste die jungen Leute vom IT-Studium ab?
Halten Offshoring-Ängste die jungen Leute vom IT-Studium ab?
Nicht nur hierzulande, auch in den USA, immer noch das "Kernland" der IT-Industrie, gibt es Nachwuchssorgen in der Informatik. Wie Yogesh Gupta, der Cheftechnologe des Softwareriesen Computer Associates im Gespräch mit dem britischen IT-Online-Medium 'The Register' erklärte, ist die Zahl der Studenten, die an den Universitäten in den Vereinigten Staaten ein Informatikstudium begannen, in den letzten Jahren um durchschnittlich happige 50 bis 60 Prozent zurückgegangen.
Gupta sitzt bei mehreren US-Universitäten im Verwaltungsrat und damit an der Quelle solcher Zahlen. Seiner Meinung nach ist es vor allem die (unbegründete) Angst, nach dem Studium keinen Job zu finden, welche die Studenten von der Informatik abhalte. "Der Medienhype um Jobs, die in Billiglohnländer verlegt werden führt zu einer Abnahme der Neueinschreibungen für IT-Kurse." Verschärft wird das Problem gemäss Gupta dadurch, dass ein IT-Studium auch schon ohne zusätzliche Jobängste ein "Hard Sell" sei. Die Geisteswissenschaften seien halt "sexier" als die anspruchsvolleren Ingenieursfachrichtungen.
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~~Kommentar: Ob in den USA oder in der Schweiz, die Situation ist ähnlich. Offshoring, das Platzen der IT-Blase nach dem Jahr 2000 und die Entwicklung der IT-Technologie haben tatsächlich dazu geführt, dass in einigen Bereichen der IT in den letzten Jahren Jobs verloren gingen und noch weiter verloren gehen werden.
Trotzdem kann man jungen Leuten gegenwärtig nur dazu raten, ein Informatik-Studium oder einen anderen, eidgenössisch anerkannten Informatik-Lehrgang zu beginnen. Denn gleichzeitig entstehen neue IT-Jobs mit anderen, meist anspruchsvolleren (und höher bezahlten) Anforderungen. Speziell der Bedarf nach Informatikern mit einer fundierten Ausbildung nimmt dadurch gegenwärtig eher zu und nicht ab.~~
Lesen sie zu diesem Thema auch die pointierte Meinung von Alfred Breu, dem Präsidenten der Zürcher Lehrmeistervereinigung Informatik. (Hans Jörg Maron)
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