Noch bevor die ETSI die Prüfung der beiden Vorschläge für die Standards der Nano-SIM-Karten von Apple und Nokia beenden konnte, sind sich die beiden Streithähne bereits in die Haare geraten.
Die SIM-Karte (Subscriber Identity Module), die vor allem die Zugangsinformationen des Mobilfunk-Anbieters speichert, soll noch kleiner werden - rund ein Drittel kleiner als die Micro-SIM, die beispielsweise im iPhone 4S und Nokias Lumia 800 benutzt wird. Die europäische Standardisierungsorganisation ETSI prüft bis Ende dieser Woche, so verschiedene Medien, zwei rivalisierende Vorschläge für die Standards der "Nano-SIM": Der eine kommt von Apple, der andere von Motorola, Nokia und RIM (Blackberry).
Apple vs. Nokia
Bevor die Entscheidung von ETSI gefallen ist, hat Nokia
offen gedroht, den Vorschlag von Apple für eine noch kleinere Nano-SIM zu blockieren, falls das zum Standard werden sollte. Der finnische Handy-Hersteller werde für das Apple-Format seine eigenen SIM-Patente nicht lizenzieren. Da Nokia nach eigenen Angaben mehr als 50 relevante Patentfamilien für die SIM-Technik hält, könnte die Branche damit grosse Probleme bei der Umsetzung des Apple-Vorschlags bekommen.
Der iPhone-Hersteller will die Technik der heutigen SIM-Karten weitgehend beibehalten, sie aber von der üblichen Plastik-Umrandung befreien. Somit könnten die Nano-Karten mit einem Adapter auch in älteren Handys verwendet werden. Ganz im Gegenteil zur Nokia-Koalition: Sie setzen auf ein neues Format, das nicht mit bisherigen Technologien kompatibel wäre.
Zu hoffen bleibt, dass bei diesem Streit die Nutzer nicht die leidtragenden sind. (lvb)