

Nein, kein Schweizer AKW ist explodiert
13. März 2008 um 07:45Nicht öffnen, schon gar nicht klicken: Trojaner-Spam speziell für die Schweiz.
Nicht öffnen, schon gar nicht klicken: Trojaner-Spam speziell für die Schweiz.
Heute und in den letzten Tagen sind an Schweizer E-Mail-Adressen viele tausend Spam-Mails verschickt worden, in denen unter Betreffs wie "Nachricht über eine radioaktive Kontamination in der Schweiz" von einer angeblichen Explosion in einem Schweizer AKW "um Genf herum" berichtet wird. Im Mail wird behauptet, dass in der Stadt der Strom abgestellt worden sei, so dass niemand nach aussen anrufen könne.
Ausserdem wird auf einen angeblichen Blog hingewiesen, auf dem Fotos des Unglücks zu sehen seien, das die Behörden zu verheimlichen versuchen. O-Ton: "Ausserdem legen die Ortsbewohner Fotos in seinen Blogs hinaus, auf denen Explosionsfolgen und Körper der Beschädigten dargestellt sind."
Auch wenn wohl nur wenige User auf das plump gemachte, wahrscheinlich mit einer Übersetzungssoftware erstellte Mail hereinfallen, ist es, wie der Schweizer Filterdienstleister Apexis Cleanmail meint, ein Indiz für eine neue, fiese Masche der Cyberkriminellen. Geschäftsführer Andreas Reinhard: "Die Machart ist nicht neu, die Botschaft allerdings schon. Mit dieser Welle wird gezielt die Schweiz angepeilt. Die Spammer greifen zu immer extremeren Inhalten, um User aufzuschrecken und damit auf sich aufmerksam zu machen."
Wer dem Link zu dem angeblichen Blog folgt, wird aufgefordert, ein Plug-In herunterzuladen, um die Bilder zu sehen. Wenn man das .exe-Programm herunterlädt, kann der Rechner gemäss Apexis im schlimmsten Fall mit einem Trojaner infiziert werden. Die logische Empfehlung von Apexis: Wer ein solches Mail erhält, sollte es löschen. Der darin enthaltene Link sollte nicht angeklickt werden. Auf der angegebenen Website sollte auf keinen Fall etwas angeklickt werden. (Hans Jörg Maron)
(Foto: Roland Zumbühl, picswiss.ch)
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