Der Distributor Tech Data wagt sich auf ungewohntes Gelände: Zusammen mit der benachbarten Hochschule Luzern verlieh der Grosshändler diese Woche den "Award für digitale Transformation". Tech Data hat den Preis mit immerhin 10'000 Franken (Bargeld, Coaching, Hardware) alimentiert.

Das Projekt befindet sich offensichtlich noch ganz am Anfang, denn nur gerade fünf Startups stellten sich als Finalisten diesen Mittwoch mit kurzen Präsentationen einem kleinen Publikum und der Jury im schicken neuen Campus des Informatik-Departements der HSLU. Der Anlass war zwar klein, die Projekte der Firmengründer aber interessant und die Jury unter der Leitung von Professor René Hüsler mit Vertretern aus der Industrie (Zühlke und Loriot) durchaus kompetent besetzt.

Scoutss hat eine Lösung für die Überwachung von Psychiatriepatienten und Pflegepatienten entwickelt. Das Geschäftsmodell von Sedimentum soll künftig auch Dataconsulting enthalten.

Signifikant wiederum stellte eine IoT-Lösung vor, mit der man die Belegung und Nutzung von Räumen beobachten und optimieren kann.

Die Jury kürte Sedimentum zum Preisgewinner. Die Lösung von Sedimentum ist einerseits technisch fortschrittlich, da man für die Datenanalyse auf KI setzt, und sie spricht wohl auch das grösste Marktpotential an.

Startup-Awards gibt es viele, dass aber ein klassischer Distributor einen solchen zusammen mit einer Fachhochschule stemmt, ist ungewöhnlich. Für Ursula Bartholdi, die als Business Developerin zum Thema IoT zum "Nexgen"-Team von Tech Data gehört, geht es um den Aufbau eines Netzwerks. Denn der IoT-Markt ist sehr jung und IoT-Projekte werden selten von einer Firma alleine, sondern von Partnern gestemmt. "Keiner kann alleine ein IoT-Projekt stemmen. Zusammen kann man sie aber realisieren", so Bartholdi am Rande der Verleihung des Awards.

Tech Data selbst will im IoT-Markt nicht einfach als Verkäufer von Kompenten auftreten, sondern entwickelt mit Partnern zusammen Lösungen. (hc)