Neutralität à la Microsoft: "Windows ist besser" statt "Linux ist schlecht"

24. August 2007 um 16:03
  • microsoft
  • linux
image

Microsoft hat seine "Get the Facts"-Website abgeschaltet.

Microsoft hat seine "Get the Facts"-Website abgeschaltet. Auf dieser "Informationsseite" versuchte Microsoft in den letzten Jahren mit "harten Fakten" potentielle Kunden von der Anschaffung von Open Source-Software und insbesondere Linux abzuhalten. Die Glaubwürdigkeit der Site wurde aber, logischerweise angesichts des Betreibers, immer wieder in Zweifel gezogen. Gemäss Kritikern standen die meisten dort zitierten Analysten im Solde des Softwareriesen und die präsentierten Studien wurden von Microsoft bezahlt.
"Get the Facts" wurde aber von Microsoft unverzüglich durch eine neue Site namens "windowsserver/compare" ersetzt. Das Ziel der neuen Site sei es, Informationen mit mehr Tiefgang und mehr Kundenstimmen zu bieten, erklärte eine Micreosoft-Sprehcerin gegepüber 'ZDNet': "Es hat sich herausgestellt, dasss die Kunden gerne mehr über Stimmen von dritter Seite und die Erfahrungen von anderen bei OS-Beschaffungen erfahren wollten."
Stimmen von "dritter Seite" gab es ja allerdings auch schon auf "Get the Facts" - aber realistischerweise kann und muss man von Microsoft auch keine Neutralität verlangen. Auf windowserver/compare werden nun auch UNIX ("Higher costs across the board") und Mainframes ("Old technology for yesterday’s problems") mit Windows ("Market leading TCO and business value") verglichen. Bei Linux geht Microsoft nach dem Prinzip "Teile und herrsche" vor. Den neuen Partnern Novell, Linspire und Co. wollte man offensichtlich nicht mehr auf die Zehen treten – statt Linux an sich kriegt nun nur noch Red Hat ("How can “free” be this expensive?") sein Fett weg. (Hans Jörg Maron)

Loading

Mehr zum Thema

image

DDoS-Attacke Grund für Microsoft-Ausfälle?

Microsoft musste sich diese Woche mehrfach mit M365-Ausfällen beschäftigen. Cyberkriminelle behaupten, dafür verantwortlich zu sein.

publiziert am 9.6.2023
image

PwC Schweiz ist in der Microsoft-Cloud

Für den Unternehmensberater waren die lokalen Data Center mitunter ausschlaggebend für die Migration zu Azure. Zum Einsatz kommen Power BI, Microsoft 365 und vielleicht bald auch KI.

publiziert am 9.6.2023
image

Ex-Manager von Microsoft Schweiz steht in Winterthur vor Gericht

Der ehemalige Verkaufsleiter soll sich am Lizenzgeschäft mit Schulen um Millionen bereichert haben. Er wurde 2012 entlassen, der Prozess hat heute begonnen.

publiziert am 6.6.2023 2
image

Microsoft beerdigt Cortana für Windows

Microsoft wird den Sprachassistenten aus seinem Betriebssystem entfernen. Übernehmen soll stattdessen das KI-Tool Copilot.

publiziert am 5.6.2023