Nokia bietet für Alcatel-Lucent über 15 Milliarden Euro (Update)

15. April 2015 um 06:52
  • telco
  • huawei
  • übernahme
image

Nokia-Chef Rajeev Suri soll den fusionierten Konzern leiten.

Nokia-Chef Rajeev Suri soll den fusionierten Konzern leiten.
Gestern waren es noch "fortgeschrittene Verhandlungen", heute werden bereits Nägel mit Köpfen gemacht: Nokia und Alcatel-Lucent haben ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, nach dem Nokia ein Angebot für die Aktien von Alcatel-Lucent unterbreiten wird. Nokia will seinen französischen Mitbewerber für 15,6 Milliarden Euro übernehmen. Den Kaufpreis will der finnische Netzwerkausrüster vollständig in Aktien entrichten. Die Übernahme soll in er ersten Jahreshälfte über die Bühne gehen.
(Update:) Das Angebot stellt einen Aufschlag von 28 Prozent auf den durchschnittlichen Preis der Aktie in den vergangenen drei Monaten dar. Das neue Unternehmen soll schlicht Nokia heissen und vom gegenwärtigen Nokia-Management geführt werden, wie die beiden Konzerne heute in Paris mitteilten. Hauptsitz werde Finnland sein, mit einer "starken Präsenz" in Frankreich.
Läuft alles wie geplant, dürften Nokia zwei Drittel und Alcatel rund ein Drittel an der vereinten Firma gehören. Diese wird jährlich etwa 26 Mrd. Euro umsetzen und rund 114'000 Mitarbeiter beschäftigen.
Bis 2019 erwartet Nokia eine Einsparung von rund 900 Millionen Euro bei den Betriebskosten. Es sei das Richtige zur richtigen Zeit, sagte Nokia-Chef Rajeev Suri, der auch dem neuen Konzern vorstehen soll.
Der einstige Handy-Weltmarktführer hatte am Vortag angekündigt, sich neu erfinden und nun in der hart umkämpften Netzwerk-Branche zur Nummer eins aufsteigen zu wollen.
Zudem kündigte Nokia an, strategische Optionen für sein Kartengeschäft Here zu prüfen. Es stehe noch nicht fest, ob dies in einer Transaktion münden werde. (sda/mim/hjm)

Loading

Mehr zum Thema

image

PwC Schweiz kauft Avoras aus Basel

Mit der Firma und seinen rund 60 Mitarbeitenden baut PwC sein SAP-Know-how aus. Die Avoras-Inhaber bleiben an Bord.

publiziert am 31.3.2023
image

US-Sanktionen bremsen Huawei

Der einst erfolgsverwöhnte Konzern konnte den Umsatz zwar leicht steigern, aber der Gewinn brach ein. Der Vorstandschef spricht vom "Überleben" und von "Druck".

publiziert am 31.3.2023
image

Airbus will sich doch nicht an Atos beteiligen

Der Flugzeughersteller verzichtet auf eine Milliardenbeteiligung an der Security-Sparte Evidian von Atos. Die Aktien des gebeutelten IT-Unternehmens brechen ein.

publiziert am 29.3.2023
image

Quickline wächst im TV-Streaming und bei Mobile-Abos

Der Kabelnetzverbund hat im Jahr 2022 ein wenig zugelegt. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr leicht auf 247 Millionen Franken.

publiziert am 29.3.2023