Innovationen und die anhaltende Migrationswelle nach dem Support-Ende von Windows XP beflügeln den Notebook-Markt.
In den letzten Jahren erlebten Tablets einen Boom, doch seit einigen Quartalen stockt der Markt. Gründe dafür sind, dass Innovationen fehlen, viele Menschen bereits Tablets besitzen und auch nicht jedes Jahr ein neues brauchen: Im Gegensatz zu den Smartphones werden Tablets selten von Telekom-Anbietern subventioniert verkauft. Kauft man ein Tablet, spürt man es also direkt im Portemonnaie.
Im zweiten Quartal, so berichtet
der britische Marktforscher Canalys, haben die Verkäufe von Notebooks wieder jene der Tablets überholt. 48,4 Millionen Tablets wurden ausgeliefert, was im Vergleich zum Vorquartal einem Rückgang um 5 Prozent entspricht. Zwar machen Apple und Samsung nach wie vor knapp die Hälfte des Tablet-Marktes aus, beide Hersteller verkauften aber weniger Geräte als zuvor. Laut Canalys gingen die Tablet-Verkäufe im Raum EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) um 11 Prozent zurück, wobei Westeuropa mit einem Minus von 18 Prozent stark betroffen war.
Gleichzeitig wurden laut Canalys weltweit 49,1 Millionen Notebooks verkauft. Es ist das erste Mal seit dem dritten Quartal 2013, dass mehr Notebooks als Tablets verkauft wurden. In EMEA betrug das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr 8 Prozent. Hauptgründe für das Wachstum sind die anhaltende Migrationswelle in Unternehmen nach dem Ende des Supports für Windows XP, fallende Preise für Consumer-Geräte, neue Chiptechnologien (von Intel) sowie der Erfolg der Chromebooks.
Insgesamt wurden zwischen April und Juni 123,9 Millionen PCs und Tablets verkauft, was im Vergleich zum Vorjahr einem Wachstum um 14 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorquartal wuchs der Markt allerdings kaum noch. Ein Zeichen, dass der positive Effekt der Tablets nachlässt. In diesem Markt führt Apple mit einem Anteil von 14 Prozent, wobei die Verkäufe des Konzerns um 5 Prozent sanken. Während Apple mehr Macs verkaufte, schrumpfte der iPad-Absatz.
Lenovo hingegen legte weiter zu mit einem Plus um 20 Prozent und dürfte im nächsten Quartal Apple überholen. Auch HP und Dell konnten um 11 respektive 14 Prozent zulegen. (mim)