

NR-Kommission will digitale Identität statt Versichertenkarte
23. Juni 2008, 14:57
Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit unterstützt Ruedi Nosers Vorstoss für die schweizweite Vergabe einer digitalen Identität anstelle einer einfachen Gesundheitskarte.
Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit unterstützt Ruedi Nosers Vorstoss für die schweizweite Vergabe einer digitalen Identität anstelle einer einfachen Gesundheitskarte.
Die 'Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit' des Nationalrats (SGK-NR) unterstützt Ruedi Nosers parlamentarische Initiative "digitale Identität statt Versichertenkarte". Die Unterstützung für Nosers Vorstoss fiel überaus deutlich, mit 18:1 Stimmen bei vier Enthaltungen, aus.
Noser hatte im Oktober letztes Jahr verlangt, dass jede obligatorisch versicherte Person in der Schweiz eine "digitale Identität" erhalten soll, die zu Identifikation und Abrechnung beim Bezug von medizinischen Leistungen verwendet werden soll. Zudem soll die "digitale Identität" für den Zugriff auf gespeicherte Informationen (Krankengeschichte, Versicherungsdaten) verwendet werden. Eine 'digitale Identität' kann beispielsweise aus einem digitalen Zertifikat für die Ver- und Entschlüsselung von Daten, das auf einer Smartcard gespeichert wurde, bestehen.
Mit dem Vorstoss will Noser den Bundesrat dazu motivieren, nach der Verabschiedung einer E-Health-Strategie, auf der zwingend nur relativ wenig Daten gespeichert werden müssen. Die Verordnung wurde von der ICT-Lobby 'ePower', deren treibende Kraft Noser ist, heftig kritisiert.
Die Einführung einer 'digitalen Identität' im Gesundheitswesen dürfte nicht nur einen gewissen Rationalisierungseffekt haben, sondern auch eine Welle von Auträgen für die IT-Industrie auslösen. Kritiken, die an der Versichertenkarte geübt wurden, treffen aber noch stärker auf die geforderte "digitale Identität" zu. (Christoph Hugenschmidt)
Loading
EPD-Pflicht soll auf Ambulante erweitert werden
Der Bundesrat findet, auch Physio- und Ergotherapeuten oder Hausärztinnen sollen elektronische Patientendossiers führen müssen. Es wird eine Übergangsfinanzierung in Höhe von 30 Millionen Franken nötig.
Künstliche Intelligenz in der Verwaltung: Droht der Wildwuchs?
Der Bund führt Projekte zu KI-Systemen in Behörden durch, wie sie auch im neuen Datenschutzgesetz erwähnt sind. Zivilgesellschaftliche Organisationen warnen.
Bern sagt: "Digital first!"
Digital first für Behörden, Einbezug der Gemeinden und Open Source für die Wirtschaft: Der Kanton treibt die Digitalisierung in der Verwaltung voran.
Referendum zu Jugendschutzgesetz krachend gescheitert
Die geforderten 50'000 Unterschriften wurden um mehr als die Hälfte verfehlt. Es gibt keine Volksabstimmung zu neuen Jugendschutz-Vorschriften.