Jede Ähnlichkeit mit IBM ist unbeabsichtigt...
HPs CEO Mark Hurd hat heute Nachmittag die genauen Umrisse seiner Sparpläne bekannt gegeben. Zufälligerweise wird HP, genau wie IBM dies heute ankündigte, ebenfalls rund 14'500 Jobs streichen. Bei HP ist dies allerdings ein wesentlich höherer Anteil an der Gesamtbelegschaft: Bei HP arbeiten gegenwärtig rund 150'000 Leute, bei IBM sind es gegen 320'000. Die Stellenstreichungen bei HP sollen im Laufe der nächsten sechs Quartale erfolgen.
Recht behalten haben damit die grosse Zahl der Analysten, die bereits im Vorfeld auf eine Stellenreduktion von rund 15'000 tippten – Hut ab.
Zusätzlich zu den Entlassungen wird HP in den USA die Pensionsvergütungen von Angestellten, die bestimmte Kriterien in Bezug auf ihr Alter und ihre Dienstzeit für HP nicht erfüllen, kürzen. Insgesamt hofft Mark Hurd, dadurch ab 2007 rund 1,9 Milliarden Dollar jährlich sparen zu können, 1,6 Milliarden Dollar an Löhnen und 300 Millionen Dollar durch die verkleinerten Pensionsleistungen. Etwa die Hälfte des gesparten Geldes soll wieder ins Unternehmen investiert werden, die andere Hälfte soll dazu verwendet werden, um die Gewinnmarge aufzupolstern.
Streichungen vor allem intern
Die Jobs werden nicht gleichmässig über das gesamte Unternehmen gestrichen. Vor allem die Abteilungen, die auf der Kundenseite arbeiten, also zum Beispiel im Verkauf oder Kundensupport, sollen nur "minimal" verkleinert werden. Auch in der Forschung und Entwicklung sollen nur wenige Stellen betroffen sein.
Treffen wird es dafür vor allem Mitarbeitende in unternehmensinternen Funktionen, also zum Beispiel Mitarbeitende in der IT-Organisation, der Personalabteilung und der Finanzabteilung. Die Sparmassnahmen werden je nach Region unterschiedlich drastisch sein und sollen mit Behörden und Arbeitnehmervertretern abgesprochen werden.
CSG wird aufgelöst
Auch die Organisationsstruktur von HP wird wieder einmal geändert, mit dem Ziel, die gesamte Sales-Organisation näher an die Kunden heran zu bringen. Die vor rund einem Jahr gegründete "Customer Solutions Group", die bisher für den Verkauf von Lösungen an Unternehmenskunden, von KMU bis Grossunternehmen, zuständig war, wird wieder aufgelöst. Die bisher der CSG angeschlossenen Sales Leute werden in die drei verbleibenden Business-Einheiten eingegliedert, die damit auch wieder die Gesamtverantwortung für die Verkäufe in ihrem Bereich tragen. Die drei verbleibenden Einheiten sind die Technology Solutions Group (TSG, Server, Software und Services), die Imaging and Printing Group (IPG, Drucker, Kameras, Scanner usw.) und die Personal Systems Group (PSG, PCs, PDAs, Workstations). (Hans Jörg Maron)