

Oracle: "Wir haben alles, was wir brauchen"
3. Oktober 2012 um 13:01
SaaS vorne, Cloud hinten. Doch erst 100 Kunden weltweit setzen Oracles neues Business-Software-Paket Fusion ein.
SaaS vorne, Cloud hinten. Doch erst 100 Kunden weltweit setzen Oracles neues Business-Software-Paket Fusion ein.
Glaubt man Oracle-Gründer Larry Ellison, so ist die Phase der grossen Übernahmen vorbei. Man habe nun alle Aktiven, um aus eigener Kraft weiter wachsen zu können, sagte Ellison in einem Interview mit dem US-TV-Sender CNBC. Insbesondere sagte Ellison, seine Firma sei am Kauf des rasch wachsenden Storage-Anbieters NetApp nicht interessiert. Seine Mitarbeitenden vom Management bis hin zum einzelnen Programmierer und Verkäufer fokussierten auf eine einzige Aufgabe: Oracles Cloud-Infrastruktur, -Plattform und Applikationen zu verkaufen, sagte Ellison.
In den letzten Jahren hat Oracle über 50 Milliarden Dollar für Zukäufe ausgegeben. Gekauft wurden Business-Software-Anbieter wie Siebel und Peoplesoft, Infrastruktursoftware-Anbieter wie BEA sowie der Hardware-Hersteller und Besitzer der Java-Technologie Sun. Zuletzt hat Oracle eine ganze Reihe von kleineren Anbietern von Plattformen für Social Media und Cloud-Lösungen aufgekauft. Aktuell hat Oracle gemäss Bloomberg 31,6 Milliarden Dollar in Cash in der Kasse - Geld für weitere Grosskäufe wäre also noch vorhanden.
Erst wenige Kunden für Fusion Applications
Ellison hielt am Dienstag zudem seine zweite Rede an der riesigen Kundenkonferenz OpenWorld in San Francisco, die in diesen Tagen über die Bühne geht. Er betonte, Oracle habe bis heute 400 Kunden für das in vielen Jahren entwickelte Business-Software-Paket Fusion gewinnen können. In Fusion stecken die jeweils besten Funktionalitäten aus dem Software-Zoo (E-Business Suite, J.D. Edwards, Siebel, Peoplesoft) von Oracle auf einer modernen technischen Basis. Fusion-Lösungen können sowohl vor Ort auf Kundenmaschinen installiert, wie auch als Service aus einer Computer-Cloud bezogen werden. Einer der von Ellison erwähnten Kunden ist UBS, die ihre alte HR-Lösung von Peoplesoft durch Fusion Human Capital Management ersetzen wird.
Allerdings: Von den 400 Kunden, die Ellison so stolz erwähnte, setzen nur 100 die Fusion-Systeme produktiv ein. Dies sagte gemäss 'InformationWeek' Oracle Vice President Chris Leone an einer Podiumsdiskussion an der OpenWorld. Fast alle dieser 100 Kunden setzen nicht das ganze Software-Paket von Fusion ein, sondern nur einen Teil, der als SaaS-Version als Zusatz zu anderen Lösungen geliefert wird - eben so, wie dies auch UBS tun wird.
Alles "social"
Ausserdem griff Ellison, wie dies US-CEOs von Technologiefirmen halt so tun, ein weiteres Modethema auf: Social Media. Sämtliche Programme, respektive Cloud-Services des Fusion-Pakets hätten Funktionen von sozialen Medien integriert, sagte Ellison. (hc)
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