

Oracle: Wir sind jetzt ein System-Management-Schwergewicht
14. März 2007 um 16:39
Rückt beiseite, BMC, CA, IBM und Co.
Rückt beiseite, BMC, CA, IBM und Co.
Oracle hat gestern mit einigem Pomp und unter Aufbietung von Charles Philipps, als President heute die rechte Hand von CEO Larry Ellison, die neue Version seiner Systemmanagement-Software lanciert, den "Enterprise Manager 10g Release 3". Wie der Namenszusatz "Release 3" andeutet, ist die neue Version kein grundlegend neues Produkt sondern eine an sich graduelle Verbesserung und Ergänzung des bereits seit einiger Zeit vorhandenen Management-Pakets von Oracle.
"Zu den Neuerungen beim Release 3 gehören vor allem eine ganze Reihe von Ergänzungen der Funktionalitäten für das Management von Oracle-Applikationen und -Middleware. So gibt es neue "Management-Packs" für die ERP-Applikationen "E-Business-Suite" und "PeopleSoft", "Siebel CRM" und Oracles SOA- sowie Identitätsmanagement-Software. Dazu kommen Konnektoren zu Remedy und Microsofts "Operations Manager" (MOM) sowie Plug-Ins für Jboss, SAP und IBM "WebSphere".
Für die IT-Szene bedeutsam könnte es aber sein, dass Oracle seine System-Management Suite nun wesentlich aggressiver als bisher vertreiben und damit auch in direkte Konkurrenz zu anderen Anbietern wie BMC, CA, IBM (Tivoli) oder HP treten will, wie Phillips ankündigte. Statt wie bis anhin zu versuchen, die Management-Suite nachträglich als Zusatzausstattung an Verkäufe des Hauptvehikels, der Datenbanken, anzuhängen, soll sie nun eigenständig vermarktet werden. Ein eigenständiges Verkauftsteam soll sich darum kümmern, und ein neuer Chef der "Systems management product unit" - Richard Sarwall, seit 18 Jahren bei Oracle - soll den Datenbankriesen als ernsthaften Player im Systemmanagement-Geschäft etablieren.
Die Zielkundschaft sind vor allem Unternehmen, die Oracle-Applikationen einsetzen. Oracles Hauptargument ist, dass man ja den ganzen "Software-Stapel" bereits selbst herstelle. Daher sei Oracle auch in der besten Position, alle Softwareschichten von der Datenbank über die Middleware bis zu den Applikationen zu verwalten und dabei den heute gefragten "Top-down"-Approach, bei dem das Systemmanagement von der obersten Softwareschicht, den Applikationen aus, angegangen werde, zu verwirklichen. Phillips teilte dabei, um das Argument zu illustrieren, den Systemmanagement-Markt in "Doers" und "Viewers" ein. Die "Viewers" - eigentlich alle anderen Anbieter - kämen historisch gesehen von der Infrastruktur her, und würden sich zumindest im Applikationsbereich auf reine Beobachtungen – Performance-Überwachung, Zustandsbeschreibungen usw. - beschränken (müssen). Ein "Macher" hingegen müsse in der Lage sein, aktiv in die Applikation einzugreifen, zum Beispiel um aus der Management-Umgebung heraus Patches einzuspielen. Dies könne aber eigentlich fast nur der Hersteller einer Applikation selbst. (Hans Jörg Maron)
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