Der Datenbank-Spezialist setzt erstmals über 10 Milliarden Dollar in einem Quartal um. Doch die Hardware-Verkäufe aus dem Sun-Geschäft sind rückläufig.
Der bis zur Übernahme des Serverherstellers Sun Microsystems ausschliesslich auf Software fokussierte IT-Riese Oracle hat so seine liebe Mühe damit, im Hardware-Geschäft Fuss zu fassen. Zwar präsentierte Oracle für das vierte Quartal einen Gewinnsprung um 36 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar und ein Umsatzwachstum um 13 Prozent auf 10,8 Milliarden Dollar, doch die Hardware-Verkäufe sind rückläufig. Dieser Fakt lässt erneut Zweifel aufkommen, ob Oracles Eintritt ins Hardware-Business wirklich eine weise Entscheidung war.
Das Ende Mai beendete Schlussquartal ist das erste, das Vergleichswerte mit dem Vorjahr erlaubt – Oracle hatte den Kauf von Sun
Anfang 2010 abgeschlossen. Wenn man die Zahlen nun vergleicht, resultiert im Hardware-Geschäft ein Umsatz-Minus von 6 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Im März war Oracle noch von einem Umsatz von 1,3 bis 1,4 Milliarden Dollar ausgegangen. Immerhin konnte Oracle die Hardware-Schwäche mit guten Software-Verkäufen (+19%) und Support für bestehende Hardware-Kunden wettmachen.
Oracle interpretiert die Zahlen freilich etwas anders. Dass man auch im Hardware-Geschäft Erfolg habe, werde bald offensichtlich sein, sagte Oracles Co-Präsidentin Safra Catz in einer Telefonkonferenz. Die Marge habe sich verbessert und man werde in Zukunft noch mehr Profitabilität in dieses Business bringen. Tatsächlich hatte es Oracle einige Monate nach der Übernahme von Sun geschafft,
das Geschäft wieder profitabel zu machen.
Für das laufende Quartal erwartet Oracle einen Umsatzanstieg um 10 bis 13 Prozent. (mim)