Orange will wieder einmal Swisscom verklagen

3. August 2010 um 15:44
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Mobilfunk-Terminierungsgebühren als Zankapfel.

Mobilfunk-Terminierungsgebühren als Zankapfel.
Swisscom sieht sich wohl erneut mit einer Klage konfrontiert. Der drittgrösste Schweizer Telekom-Anbieter Orange prüft eine Klage gegen Swisscom bei der Kommunikationskommission ComCom, wie es in einer Mitteilung heisst. Der Ex-Monopolist sei nicht bereit, die mobilen Terminierungsgebühren angemessen zu senken, beklagt sich Orange.
Terminierungsgebühren stellt ein Mobilfunkbetreiber einem anderen Anbieter für die Durchstellung eines Anrufs in sein Netz in Rechnung. Diese verhältnismässig hohen Gebühren sind ein Grund dafür, dass die Mobilfunktarife in der Schweiz höher sind als im europäischen Ausland. Im Gegensatz zum Festnetz sind die Terminierungsgebühren im Mobilfunknetz nicht reguliert.
Aufgrund der hohen Marktanteile von Swisscom sowohl im Festnetzbereich (67,7%) als auch im Mobilfunkbereich (über 60%) kassiere Swisscom mobile Terminierungsgebühren für über 1,8 Milliarden terminierter Gesprächsminuten, schreibt Orange. Dies sei rund drei Mal mehr als im Fall von Orange. Dabei zahle sich der Ex-Monopolist selbst als klar marktbeherrschendes Unternehmen im Fest- und Mobilnetzbereich einen Löwenanteil an Terminierungsgebühren zulasten seiner Festnetzkunden sogar in die eigene Tasche.
Orange schreibt, man habe eine markante Senkung der eigenen Terminierungsgebühren im zweistelligen Prozentbereich per 1. Januar 2011 vorgeschlagen und auch von Swisscom eine entsprechende Preissenkung erwartet. Da die Terminierung bei Orange zudem höhere Kosten verursache als bei Swisscom, habe man vorgeschlagen, die bestehende Differenz (Asymmetrie) von heute drei Rappen pro terminierter Gesprächsminute beizubehalten. Swisscom wolle die Gebühren aber nicht senken und beharre weiterhin auf einer wesentlichen Verminderung der Asymmetrie. (mim)

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