

Outsourcen trotz Unbeliebtheit
8. Juni 2005, 14:12
Obwohl die Dienstleistungen bei ausgelagerten IT-Projekten unbefriedigend sind, wird munter weiter outgesourct. Am liebsten nach China.
Obwohl die Dienstleistungen bei ausgelagerten IT-Projekten unbefriedigend sind, wird munter weiter outgesourct. Am liebsten nach China.
Der Trend zum Outsourcen trotz Unzufriedenheit mit den erbrachten Dienstleistungen hält an. Das bestätigte das Beratungsunternehmen DiamondCluster in einer am Montag veröffentlichten Studie. Die US Consultants befragten um die Jahreswende 210 IT-Manager von weltweit 1'000 Firmen und 242 Manager von Outsourcing Service Providers in den USA, Indien und anderen Ländern.
Der "2005 Global IT Outsourcing Report" zeigt, dass 74 Prozent der befragten IT-Manager sich mehr Outsourcing-Projekte wünschen, während es im Vorjahr nur 64 Prozent waren. Gleichzeitig sind die Manager mit den Dienstleistungen in fernen Billiglohnländern wie Indien und China (offshore Outsourcing) weniger zufrieden als im Vorjahr. Die "Zufriedenheits-Rate" sank von 79 Prozent auf 62 Prozent. 51 Prozent der Unternehmen brachen ein Outsourcing-Projekt vorzeitlich ab, das sind doppelt so viele wie vor einem Jahr.
7 Prozent der Befragten gaben an, die Auslagerung von Dienstleistungen im eigenen Land (onshore Outsourcing) zurückzufahren und 5 Prozent wollen auch weniger "offshore outsourcen". Von 8 auf 40 Prozent ist die Rate derjenigen gestiegen, die in den nächsten drei bis fünf Jahren IT-Projekte nach China outsourcen wollen. Die Outsourcing-Verbindungen zu China sollen in den kommenden fünf Jahren um über 30 Prozent zunehmen. "China beginnt dem Indien von vor zehn Jahren zu ähneln", sagte DiamondCluster-Analyst Tom Weakland.
Interessant ist, dass 88 Prozent aller Befragten sich Sorgen um die Reaktionen von unzufriedenen Angestellten machen und gleichzeitig besorgt sind, weil Anti-Outsourcing-Gesetze und politischer Druck zugenommen haben. Inzwischen haben sich ehemalige Outsourcing-Standorte wie die Philippinen derart etabliert, dass sie ihre IT-Dienstleistungen wiederum auslagern – auch nach China.
Es scheint, als ob die Unternehmen mit dem Auslagern von Dienstleistungen zusehends unzufrieden sind, aber dennoch weiter in diese Kerbe schlagen (müssen). (mim)
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