

Outsourcing teurer als man denkt
13. April 2006, 15:05Outsourcing bringt meist Einsparungen aber oft weniger, als erhofft.
Diagramm: Geschätzte Kosteneinsparungen bei Grossprojekten, bei denen TPI als Berater dabei war. Horizontal das Auftragsvolumen, vertikal die Einsparungen in Prozent. IT-Outsourcing-Projekte rot, Business Process Outsourcing-Projekte blau. Quelle: TPI
Das Bestreben, die Kosten für den IT-Betrieb zu senken, ist meist einer der Hauptgründe, wenn Unternehmen Outsourcing-Projekte evaluieren. Auch von Anbietern haben wir schon ab und an verlockende Zahlen und Behauptungen gehört, dass Outsourcing die Kosten um bis zu 50 Prozent senken könne.
Gemäss aktuellen Zahlen des Outsourcing-Beraters TPI liegen in einzelnen Fällen schon einmal Einsparungen von 30 bis 40 Prozent drin. Im Schnitt allerdings lagen die Einsparungen bei 59 grossen Outsourcing-Projekten, die TPI zwischen 2003 und 2005 weltweit begleitete, bei 15 Prozent, wenn alle Zusatzkosten korrekt eingerechnet wurden (siehe Grafik). Zu diesen Zusatzkosten gehören zum Beispiel Zusatzaufwendungen in der Übergangsphase und für die Anpassung der Systeme, Projektüberwachungs- und Steuerungskosten, Beraterhonorare, Anwaltshonorare (!) oder Entschädigungen für entlassenes Personal.
Wie man ausserdem in der Grafik erkennt, ist kein Zusammenhang zwischen dem Auftragsvolumen und den Einsparungen ersichtlich.
"Unsere Zahlen zeigen, dass Versprechungen über massive Einsparungen bei den Betriebskosten unrealistisch sind, wenn man die Kosten einrechnet, bis ein Projekt vergeben wird sowie die Kosten, um es zu verwalten", erklärte dazu Duncan Aitchison, Managing Director von TPI. "Darum sind unserer Erfahrung nach Kunden bei Outsourcing-Projekten, die sich nur auf Kosteneinsparungen konzentrieren, oft enttäuscht." (Hans Jörg Maron)
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