Paraplegiker-Stiftung liquidiert IT-Tochter Uniresearch

25. April 2008 um 12:17
  • channel
image

Die IT-Tochter der Paraplegiker-Stiftung Uniresearch soll liquidiert werden. Laut Stiftungsratspräsident Bruno Frick war das Unternehmen geschäftlich nicht erfolgreich. Der Geschäftsführer widerspricht.

Die IT-Tochter der Paraplegiker-Stiftung Uniresearch soll liquidiert werden. Laut Stiftungsratspräsident Bruno Frick war das Unternehmen geschäftlich nicht erfolgreich. Der Geschäftsführer widerspricht.
Die Nottwiler Paraplegiker-Stiftung schliesst ihre auf Gesundheitsinformatik spezialisierte Tochterfirma Uniresearch. Wie die 'Mittelland Zeitung' heute berichtet, hat der neue Stiftungsratspräsident Bruno Frick entschieden, Uniresearch per Ende August zu liquidieren. Das Unternehmen war 1997 unter Stiftungsgründer Guido A. Zäch gegründet worden und beschäftigt momentan in Muhen (AG) und Nottwil (LU) 14 Festangestellte und etwas mehr als ein Dutzend Lehrkräfte, die in unregelmässigen Abständen Kurse geleitet haben.
"Strategische Flurbereinigung"
Uniresearch hat für die Paraplegiker-Stiftung unter anderem den Webauftritt und elektronische Patientenakten gestaltet. Daneben bot sie Drittkunden IT-Lösungen und Schulungen an. Wie Geschäftsführer Reto De Martin gegenüber inside-it.ch sagt, bedient Uniresearch ein halbes Dutzend Spitäler im Bereich Gesundheitsinformatik. Webauftritte und Intranet-Lösungen werden auch für Unternehmen ausserhalb der Gesundheitsbranche entwickelt. Namhafte Unternehmen wie Trisa oder Toyota waren oder sind Uniresearch-Kunden im Schulungsbereich.
Wieso Uniresearch dichtmachen muss, darüber gehen die Meinungen auseinander. Gegenüber der 'Mittelland Zeitung' machte Uniresearch-Chef De Martin primär eine "strategische Flurbereinigung" seitens der Paraplegiker-Stiftung dafür verantwortlich. Wirtschaftliche Gründe für eine Einstellung gebe es nicht, die Liquidität stimme und das Unternehmen habe seine Position in jüngster Vergangenheit stärken können. Allerdings habe der Konzentrationsprozess in Nottwil dem Unternehmen zu schaffen gemacht: "Das Zentrum hat uns Aufträge entzogen."
"Geschäftlich nicht erfolgreich"
Stiftungsratspräsident Frick wies diese Darstellung zurück. Der Liquidationsentscheid beruhe auf rein wirtschaftlichen Überlegungen, so der Schwyzer CVP-Ständerat. Uniresearch sei geschäftlich nicht erfolgreich gewesen und das Paraplegiker-Zentrum allein habe das Unternehmen nicht mehr auslasten können. Unter diesen Voraussetzungen sei dem Stiftungsrat gar nichts anders übriggeblieben, als einzuschreiten und den Abfluss von Spendengeldern zu verhindern. "Umso mehr, als eine IT-Firma nicht zum Kerngeschäft der Paraplegiker-Stiftung gehört", wird Frick in der ''Mittelland Zeitung' zitiert.
Für die Belegschaft soll die Schliessung laut Frick "so sanft wie möglich" durchgeführt werden. Ein Teil der Uniresearch-Angestellten könne in Nottwil weiterbeschäftigt werden, den anderen will der Stiftungsrat bei der Stellensuche und mit einem Sozialplan helfen. Eine Übernahme von Uniresearch durch das bisherige Management habe sich leider als nicht möglich herausgestellt, obwohl man dafür "sehr günstige Konditionen" angeboten habe. Geschäftsführer De Martin bemüht sich dennoch, eine Auffanggesellschaft zu gründen, damit Uniresearch den Betrieb doch noch weiterführen kann. (Maurizio Minetti)

Loading

Mehr zum Thema

image

Salt bleibt auf Wachstumskurs

Der drittgrösste Schweizer Telco konnte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres bei Umsatz und Betriebsgewinn zulegen.

publiziert am 24.11.2023
image

All for One sieht sich trotz gesunkenem Gewinn auf Kurs

Der grosse SAP-Dienstleister konnte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2022/23 weiter steigern. Im nächsten Jahr soll auch der Profit wieder steigen.

publiziert am 23.11.2023
image

Broadcom strukturiert VMware um

Nach der Übernahme wird es zu grossen Veränderungen kommen. VMware-CEO Raghu Raghuram hat bereits den Hut genommen.

publiziert am 23.11.2023
image

3 Westschweizer IT-Dienstleister schliessen sich zusammen

Das neue Unternehmen, das aus Ofisa Informatique, Prime Technologies und eAdmin Solutions hervorgeht, wird rund 100 Mitarbeitende beschäftigen.

publiziert am 22.11.2023