Pivotal oder die Cloud auf Speed

29. November 2013 um 12:12
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Mit Pivotal One bringen EMC und VMware ein Platform-as-a-Service-Angebot auf den Markt, das die Entwicklung von Software massiv beschleunigen soll.

Mit Pivotal One bringen EMC und VMware ein Platform-as-a-Service-Angebot auf den Markt, das die Entwicklung von Software massiv beschleunigen soll.
Die Cloud ist die dritte Ära in der IT-Geschichte. Nach den Mainframes und dem Client-Server-Modell besagt die Idee des Cloud Computing, dass künftig Infrastruktur wie CPU, Netzwerk oder Storage aus Computer-Wolken bezogen wird. Flexibel, als Miete, mit klaren Kostenstrukturen. Die Cloud - gemeint ist Infrastructure as a Service (IaaS) - ist sozusagen die neue Hardware. Zu den neuen "Hardware-Anbietern" zählen zum Beispiel Amazon oder OpenStack. Damit Applikationen auf dieser "Hardware" laufen können, braucht es aber eine Art Betriebssystem.
Hier kommt Pivotal ins Spiel. Pivotal ist ein Set vieler Lösungen, die EMC und VMware in den vergangenen Jahren entwickelt oder hinzugekauft haben. Die Verantwortlichen sprechen vom "Linux der Cloud". In erster Linie ist Pivotal - in Form des ersten Produkts Pivotal One - eine Platform-as-a-Service-Lösung (PaaS). Diese soll es Entwicklern möglich machen, skalierbare Applikationen für die Cloud zu bauen. Das Angebot basiert auf der Cloud Foundry, die von VMware entwickelte Open-Source-PaaS-Lösung. Damit können Applikationen direkt für die Cloud entwickelt werden. Pivotal nutzt das quelloffene Framework Spring zur Entwicklung von Java-Applikationen. Auf der Daten-Seite hat Pivotal EMCs Greenplum Storage-System mit Hadoop integriert.
Vor rund einem Jahr haben der Storage-Spezialist EMC und seine Virtualisierungstochter VMware die Pivotal-Initiative gestartet. Später wurde daraus ein Unternehmen, das vom ehemaligen VMware-Chef Paul Maritz geleitet wird. EMC besitzt 62 Prozent der Anteile, VMware 28. Die restlichen 10 Prozent sind im Besitz von General Electric: Der US-Mischkonzern hat rund 100 Millionen Dollar in Pivotal investiert. Das "Internet der Dinge", das Geräte und Maschinen vernetzt, steht am Horizont und verändert ganze Industrien. GE möchte mit dieser Investition also die Weichen stellen für die Zukunft.
Software schneller entwickeln
Pivotal One ist seit vor wenigen Wochen global lanciert worden. Russell Acton, Vice President EMEA bei Pivotal (Foto rechts neben EMC-Schweiz-Chef Stefano Camuso), und andere Vertreter von EMC, VMware sowie Partnerunternehmen, erklärten am vergangenen Mittwoch anlässlich eines Medienroundtables im Gottlieb Duttweiler Institut (GDI), was Pivotal kann. Die Essenz: Pivotal erlaube es, Applikationen viel schneller als bisher bereitzustellen. Was bislang Monate gedauert habe, könne man mit Pivotal innert Tagen erreichen.
Als Beispiele wurden Internet-Startups genannt, die ihre Applikationen schnell skalieren müssen, sobald mehr User darauf zugreifen. Man richte sich aber auch an Branchen, die sich in einem sich schnell verändernden Umfeld befänden. Gerade für Kleinfirmen oder KMU eigne sich das PaaS-Angebot, sagten die Verantwortlichen, weil man die Kosten für die Software-Entwicklung tief halten könne.
Pivotal bietet eine Reihe verschiedener Entwicklungstools, Datenmanagement-Produkte, Analyse-Plattformen, damit Firmen unter anderem Applikationen bauen können, um ihre Daten möglichst in Echtzeit analysieren zu können - Stichwort Big Data. Welches IaaS-Angebot man darunter verwende, spiele keine Rolle, sagten die Verantwortlichen. Selbst als On-Premise-Lösung kann man Pivotal nutzen.
EMC und VMware haben viel vor mit Pivotal. 2013 will Pivotal mit seinen rund 1300 Mitarbeitenden einen Umsatz von 300 Millionen Dollar generieren. Schon 2017 soll die Milliardengrenze erreicht werden. (Maurizio Minetti)

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