

"Planetares Nervensystem": ETH arbeitet an Big-Data-App
2. Juni 2015, 08:40
Das "NervousNet" soll mit Daten von Smartphone-Sensoren gefüttert werden.
Das "NervousNet" soll mit Daten von Smartphone-Sensoren gefüttert werden.
Internet-taugliche Geräte und Smartphones enthalten zahlreiche Sensoren. Diese liessen sich laut dem ETH-Soziologen Dirk Helbing mit einem "planetaren Nervensystem" verbinden, um ihre Daten verfügbar zu machen.
An diesem Netzwerk arbeite er mit Kollegen schon seit ein paar Monaten und bald könne man sich mit einer Smartphone-App darin einklinken, erklärte Helbing am Rande der diese Woche in Wien stattfindenden Konferenz "The Information Society at the Crossroads" der Nachrichtenagentur 'APA'.
Als "Bürgernetzwerk" solle das planetenumfassende Nervensystem dafür sorgen, dass Entscheidungsträger, Wirtschaft, Wissenschaftler und Bürger anhand der zahlreichen Messdaten ein umfassendes Bild der Realität in Echtzeit erhalten. So könnten sie bessere Entscheidungen fällen.
"Irgendwann sind wir dann auch nicht mehr auf die Daten einzelner Firmen wie Facebook und Google angewiesen, von denen sie ja nur die wenigsten wieder herausrücken", sagte Helbing. Im ersten Schritt werde das System ausschliesslich die Sensoren verwenden, die in den Smartphones selber sind.
Ein Bürgernetzwerk
Aktuell seien das etwa fünfzehn Sensoren, unter anderem solche zur Messung der Helligkeit und Beschleunigung. Um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen, würden zum Beispiel Mikrofonsignale so gefiltert, dass nur die Lautstärke gemessen wird und keine Wörter hörbar sind.
Später könne man auch zahlreiche andere Messfühler von Geräten anschliessen, die mit dem Internet verbunden sind. "Rund um uns gibt es jetzt immer mehr Sensoren: etwa in Kaffeemaschinen, im Kühlschrank, der Zahnbürste, den Schuhen und im Feueralarm", sagte Helbing.
Das planetare Nervensystem, das die Forscher NervousNet nennen, solle von den Bürgern selber aufgebaut und betrieben werden, damit sie die Kontrolle über ihre Daten behalten. "Ich glaube, es würde sich keiner wohlfühlen, wenn all die Daten von den Sensoren rund um uns von einer Firma oder vom Staat gesammelt würden", sagte Helbing. (sda/mim)
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