

Prognosen für den Halbleitermarkt wegen Erdbeben in Japan angehoben
6. April 2011 um 11:57Die Analysten von IHS iSuppli sprechen selbst von einer ironischen Wendung, wenn sie jetzt wegen der dreifachen Katastrophe in Japan und den dadurch bewirkten Unterbrechungen in der Lieferkette ihre Prognosen für die weltweiten Halbleiterumsätze nach oben anpassen mussten.
Die Analysten von IHS iSuppli sprechen selbst von einer ironischen Wendung, wenn sie jetzt wegen der dreifachen Katastrophe in Japan und den dadurch bewirkten Unterbrechungen in der Lieferkette ihre Prognosen für die weltweiten Halbleiterumsätze nach oben anpassen mussten. Ursprünglich waren die Industriebeobachter für die Halbleiterumsätze 2011 von einem Wachstum von 5,8 Prozent auf 320,1 Milliarden Dollar ausgegangen. Durch das verheerende Erdbeben vom 11. März ausgelöste Engpässe bei einigen Schlüsselkomponenten sollen nun bewirken, dass der Halbleiterweltmarkt 2011 um 7 Prozent auf ein Volumen von 325,2 Milliarden Dollar anschwillt.
Der grösste Korrekturbedarf ensteht laut IHS iSuppli durch die veränderten Gegebenheiten im DRAM-Umfeld. Ursprünglich hatten die Analysten hier einen Umsatzrückgang von 10,6 Prozent erwartet, jetzt soll sich der Umsatzschwund nur 4 Prozent betragen. Für die um 6,6 Prozentpunkte verbesserte Vorhersage im DRAM-Bereich sollen vor allem steigende Preise im ersten Quartal verantwortlich sein. DRAM-Analyst Mike Howard zufolge bewirkt das Erdbeben zwar, dass im März und April 1,1 Prozent weniger dieser Speicherbausteine verschifft werden. Der März sei aber bisher eigentlich immer Saure-Gurken-Zeit gewesen mit einem typischen Preisverfall von 3 Prozent. Dieser wird jetzt durch das Erdbeben und den Tsunami in Japan aufgehalten. Statt des ursprünglich erwarteten Preisverfalls von 3 bis 4 Prozent sollen im April jetzt Preissteigerungen von 2 Prozent möglich sein.
Dabei ist keine einzige japanische DRAM-Farbrik von dem Erdbeben wirklich schwer getroffen worden, lediglich ein Chipwerk von Elpida hat Ausfälle erlebt. Was die DRAM-Preise aber in die Höhe treibt sind laut IHS iSuppli Sorgen über Wafer-Engpässe. Japan ist bei den Rohmaterialien mit 60 Prozent immer noch führender Produzent. Shin-Etsu als einer der Hauptlieferanten spricht immer noch von Versorgungsengpässen bei 300-mm-Wafer. Die Fabriken von Kamisu und Nishigo, die sich 20 Prozent der weltweiten Wafer-Produktion teilen, sind immer noch nicht wiederhergestellt. Wenn die Versorgungslage im Bereich der 300-mm-Wafer auf unter 50 Prozent des Normalen sinkt, sieht Howard für Oktober 2011 weitere DRAM-Preissteigerungen voraus. (Klaus Hauptfleisch)
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