Red Hat ändert RHEL-Nutzungs­bedingungen

21. Januar 2021 um 11:23
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RHEL wird für kleine Produktions­umgebungen gratis. Gewisse CentOS-User brauchen trotzdem eine Alternative.

Mit Änderungen bei den Lizenzbedingungen von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) will das Unternehmen wohl die Verärgerung in der CentOS-Community etwas entschärfen.
In einem Blogeintrag weist Red Hat zunächst darauf hin, dass es mit CentOS eine kostenlose Linux-Distribution gab, aber auch RHEL sei über das Developer-Programm gratis verfügbar.
Bislang wurde die Nutzung auf Entwickler mit einer Machine beschränkt. Das Developer-Programm wurde nun erweitert und RHEL kann für bis zu 16 Systeme verwendet werde. Diese können Testzwecken dienen, aber es könne sich auch um produktive Systeme handeln, führt Red Hat aus.
Der Zugang zum Developer-Programm, dem Betriebssystem sowie Updates seien kostenlos. Allerdings müssen sich Entwickler dazu mit einem Red-Hat-Konto anmelden. "Dies ist kein Verkaufsprogramm und kein Vertriebsmitarbeiter wird dem nachgehen", verspricht Red Hat im Blogeintrag. Wer vollen Support wünsche, habe aber die Möglichkeit zum Upgrade.

Developer-Programm für ganze Teams

Eine weitere Änderung soll den Zugang für Entwicklerteams zum Developer-Programm erleichtern. Komplette Teams könnten ohne zusätzliche Kosten über das bestehende Abonnement zum Programm hinzugefügt werden.
Gleichzeitig liessen sich über Red Hat Cloud Access Systeme bei den grossen Cloud-Anbietern mit RHEL ausstatten. Im Blogeintrag genannt werden  AWS, Google und Microsoft, wobei abgesehen von den Hosting-Gebühren der Cloud-Anbieter keine zusätzliche Kosten anfallen würden.

Red Hat will CentOS-Anwender behalten

Red Hat gab Ende 2020 bekannt, das reguläre CentOS Ende 2021 auslaufen zu lassen und den Fokus auf CentOS Stream zu verlagern. Dies führte zu einiger Kritik. Kurz nach Bekanntwerden hat unter anderem Cloudlinux eine RHEL-kompatible CentOS-Alternative angekündigt.
Red Hat schreibt im aktuellen Blogeintrag: "Wir wissen, dass diese Programme nicht jeden Anwendungsfall von CentOS Linux abdecken können." Man wolle aber die CentOS-Kunden behalten und sei daran, weitere Möglichkeiten für einen einfachen Zugang zu RHEL auszuarbeiten. Mitte Februar will das Unternehmen weitere Updates bekannt geben.
Gewisse Anwender werden sich dennoch nach Alternativen für CentOS umschauen müssen, wie 'ZDnet' schreibt. Denn ein wichtiger Anwendungsfall von CentOS sei die Nutzung durch Hosting-, Webhosting- und Cloud-Anbieter. Für diese könnten die jüngst angekündigten CentOS-Klone Rocky Linux und Almalinux eine Alternative sein. Letzteres soll noch im ersten Quartal 2021 erscheinen, gab der Anbieter Cloudlinux kürzlich bekannt.

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