RFID-Technologie noch zu teuer für Masseneinsatz

22. Dezember 2004 um 16:25
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Wal-Mart-Lieferanten gaben bisher 250 Millionen Dollar für RFID-Implementationen aus. Viel zu wenig.

Bis Ende Januar 2005 müssen die hundert grössten Lieferanten des US Detailhandelsriesen Wal-Mart ihre Anlieferungen mit so genannten RFID-Tags (Funketiketten, die dereinst die bekannten Strichcodes ersetzen sollen) versehen. Der US Marktforscher AMR Research hat nun ein paar interessante Erkenntnisse zu der gigantischen Logistik-Übung von Wal-Mart zu Tage gefördert.
So haben die Lieferanten nur das absolute Minimum investiert, um die RFID-Etiketten an die Paletten und Pakete zu kleben. Da sie für sich keine finanziellen Vorteile sahen, respektive RFID in ihrer Logistik selbst eben nicht einsetzen, wurden pro Firma nur zwischen einer und drei Millionen Dollar für die RFID-Infrastruktur (Tags, Lesegeräte etc.) eingesetzt.
Entsprechend wird zwar Wal-Mart RFID-Technologie in seine Logistik-Kette integrieren, die Lieferanten hingegen nicht. Die Integration der Datenflüsse, die über RFID-Etiketten generiert werden, in die eigenen ERP-Systeme würde die Lieferanten zwischen 13 und 23 Millionen Dollar kosten, schätzt AMR.
AMR zweifelt nicht daran, dass die RFID-Technologie die Geschäftsprozesse massiv verändern wird, glaubt aber, bis dahin werde noch viel Zeit vergehen. Dies aus drei Gründen.

  1. RFID-Technologie ist noch zu teuer. Vor allem bei günstigen Massengütern steht der Preis der Etiketten und der sonstigen Infrastruktur in keinem Verhältnis zum Preis der Ware selbst.


  1. Kein ROI (return on investment) beim Einsatz von RFID-Technologie für günstige Konsumgüter, wie beispielsweise Zahnpasta.


  1. Bisherige Implementationen von RFID-Technologie sind isoliert. Damit stellen sich die einst versprochenen Vorteile in den Waren- und Geldflüssen auch noch nicht ein.

AMR glaubt hingegen, dass sich der flächendeckende Einsatz von RFID-Tags bei teureren Konsum- und Investitionsgütern schon heute lohnen würde. (Christoph Hugenschmidt)

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