

Riesen-Datenklau bei Home Depot
19. September 2014 um 12:03
Nach anderen amerikanischen Handelsketten ist nun auch Home Depot Opfer einer gross angelegten Cyberattacke geworden.
Nach anderen amerikanischen Handelsketten ist nun auch Home Depot Opfer einer gross angelegten Cyberattacke geworden. Zwischen April und September sind laut dem Baumarkt-Konzern 56 Millionen Kreditkarten von Kunden von dem Hackerangriff betroffen gewesen. Die Schadsoftware sei mittlerweile aber komplett beseitigt worden, teilte der weltgrösste Baumarkt-Konzern am Donnerstag mit. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Hacker auch an PIN-Nummern herangekommen seien.
Die Kosten für die Behebung der Probleme bezifferte Home Depot auf 62 Millionen Dollar im laufenden Geschäftsjahr. 27 Millionen davon soll eine Versicherung tragen.
Da die Angreifer eine eigens entwickelte Software eingesetzt hätten, die nicht aus früheren Fällen bekannt war, sei die Attacke schwerer zu entdecken gewesen. Nach Informationen des IT-Sicherheitsexperten Brian Krebs vermuten die Ermittler, dass die Schadsoftware vor allem auf Selbstbedienungskassen installiert worden sei. Krebs hatte in seinem Blog als erster über die Angriffe auf Home Depot und Target berichtet.
Unsicheres Zahlungsverfahren in USA
Firmenchef Frank Blake entschuldigte sich bei den Kunden. Home Depot hatte zwar schon im Januar angefangen, neue Verschlüsselungstechnologie in seinen Kassen einzuführen, die Umstellung wurde aber erst Mitte September abgeschlossen.
US-Handelsketten wurden zuletzt häufiger von Hackern heimgesucht. So musste zum Beispiel der Warenhauskonzern Target nach einem grossen Datenklau deutliche Umsatzeinbussen hinnehmen. Dabei wurden mindestens 40 Millionen Zahlungskarten-Nummern gestohlen sowie 70 Millionen andere Kundendaten. Die Affäre kostete Target mehrere Hundert Millionen Dollar, weil viele Kunden dem Unternehmen den Rücken kehrten. Ausserdem musste das Management in Parlamentsanhörungen Rede und Antwort stehen.
In den USA wird oft nur der Magnetstreifen der Karten an der Kasse genutzt. Das Verfahren ist deutlich unsicherer als das in Europa verbreitete Bezahlen mit Chip in der Karte und PIN-Eingabe. Das Chip-und-PIN-Verfahren soll in den USA erst im Herbst 2015 Pflicht werden. Home Depot will es nun schon bis Jahresende in seinen Läden einführen. (sda/mim)
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