Royal Bank of Scotland geht (teilweise) auf Avaloq

30. April 2010 um 14:09
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Avaloq schafft den Sprung über den Ärmelkanal: Vermögensverwaltungs-Bereich der RBS-Gruppe migriert auf Avaloq. Projekt im Volumen von schätzungsweise 165 Millionen Franken.

Avaloq schafft den Sprung über den Ärmelkanal: Vermögensverwaltungs-Bereich der RBS-Gruppe migriert auf Avaloq. Projekt im Volumen von schätzungsweise 165 Millionen Franken.
Die Royal Bank of Scotland (RBS) ist zurzeit dabei, in ihrer Wealth-Management-Division die Kernbankensoftware des Zürcher Softwareherstellers Avaloq zu implementieren. Ein RBS-Sprecher bestätigte gegenüber inside-it.ch, dass die Software bei der schottischen Privatbank Adam & Co sowie bei der englischen Coutts & Co implementiert werden soll. Während die Migration bei Adam & Co bereits im Gange ist, soll die Avaloq-Einführung bei der Privatbank Coutts & Co voraussichtlich erst nächstes Jahr stattfinden. Abgelöst werden verschiedene veraltete Softwaresysteme. Die traditionsreiche Bankengruppe befindet sich seit der Finanzkrise mehrheitlich im Besitz des britischen Staates.
Volumen: 165 Millionen Franken
Avaloq wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Deal äussern. Betont wird nur, dass Avaloq bis auf einige wenige Niederlassungen von Schweizer Banken über keine Kunden in Grossbritannien verfügt. So läuft Avaloq nicht nur bei der Schweizer Privatbank RBS Coutts (ehemals Coutts Bank von Ernst), sondern auch bei RBS Coutts auf der Isle of Man, in Singapur und in Hongkong.
Über die bevorstehende Migration der RBS-Vermögensverwalter auf Avaloq hatte bereits letztes Jahr das britische Magazin 'Citywire' berichtet. Damals wollten die Verantwortlichen in der Schweiz den Deal noch nicht bestätigen. Das Projekt soll ein Volumen von umgerechnet 165 Millionen Franken haben. RBS wollte sich auf Anfrage nicht zum Volumen äussern.
Adam-Manager protestieren gegen Migration
Die nun laufende Migration bei Adam & Co in Schottland scheint allerdings auf Widerstand zu stossen, wie 'Citywire' gestern berichtete. Adam-Manager befürchten, als "Versuchskaninchen" missbraucht zu werden. Die beiden Manager William Kirkwood und Ross McDonald hätten das Unternehmen deshalb verlassen, schreibt 'Citywire'. RBS bestätigte die Abgänge auch gegenüber inside-it.ch, wollte aber nichts hinzufügen.
Der Zeitpunkt der Implementierung bei der Londoner Coutts & Co hängt gemäss RBS von der erfolgreichen Inbetriebnahme bei der schottischen Adam & Co ab. Die Bank wehrt sich aber gegen die Behauptung, dass Adam als "Versuchskaninchen" behandelt wird. Schliesslich laufe die Software bereits seit über zwei Jahren erfolgreich bei der Schweizer Tochter RBS Coutts. (Maurizio Minetti)
(Interessenbindung: Avaloq ist als "Sponsor" ein Werbekunde unseres Verlags.)

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