Die russische Notenbank will nächstes Jahr in einer Pilotphase einen digitalen Rubel testen. Dies kündigte Zentralbankchefin Elvira Nabiullina an einer Konferenz der finnischen Notenbank an.
Der Prototyp einer Plattform für das Zentralbankgeld werde voraussichtlich Anfang 2022 zur Verfügung stehen. Erst nach der Testphase solle abschliessend entschieden werden, ob Digitalgeld eingeführt werde.
Perspektivisch soll auch ausgelotet werden, wie die nationale Digital-Rubel-Plattform mit Digitalgeld-Systemen anderer Notenbanken verbunden werden könne.
Viele Notenbanken
prüfen derzeit die Einführung digitaler Versionen ihrer Währungen. China gehört zu den Pionieren. Der Chef der chinesischen Notenbank (PBOC), Yi Gang, erklärte an der Konferenz, man werde das Projekt weiter vorantreiben und an der Ausgestaltung der Digitalwährung arbeiten. Es gelte, die Auswirkungen von Zentralbankgeld auf die Geldpolitik und den Finanzmarkt zu testen. Die PBOC hat bereits
umfangreiche Testläufe mit einem digitalen Yuan in mehreren Millionenmetropolen gestartet.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine
zweijährige Untersuchungsphase eingeleitet, um die Kerneigenschaften eines Digital-Euro festzulegen. Bis der digitale Euro kommt, dürften jedoch noch weitere fünf Jahre ins Land gehen. Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat
Versuche mit einer eigenen Digitalwährung durchgeführt. Diese soll allerdings lediglich für Zahlungen zwischen Finanzinstituten verwendet werden.