Soeben hat DeepGreen den Rechtsstreit um den Namen verloren. Bis Ende August muss jetzt ein neuer Name her. Gleichwohl sollen zum Sommer hin die Bagger auffahren.
Das
preisgekrönte Rechenzentrumsprojekt am Walensee worden war, dass der "Baustart gegen Ende des 3. Quartal dieses Jahres angestrebt" werde, sind auf dem geplanten Gelände im Kanton Glarus keinerlei Aktivitäten festzustellen. Wie Richard Ritter, Delegierter des Verwaltungsrates, gegenüber inside-it.ch sagt, sind für das investitionsträchtige Projekt noch nicht alle nötigen Verträge unterschrieben. Der Baubeginn verzögere sich deshalb noch bis zum Sommerbeginn.
Das Projekt hat inzwischen immer wieder einmal
Turbulenzen erlebt. Dennoch werde daran festgehalten, sagt Ritter. Auf einer Fläche von 25'000 Quadratmetern soll ein mit Seewasser gekühltes RZ mit einer Gesamtnutzungsfläche von 17'000 Quadratmetern gebaut werden. Spekulationen in der Branche, DeepGreen könnte das Gesamtprojekt verkaufen wollen, bestätigt Ritter nicht: Das seien nichts als Gerüchte. Auch die Vermutung, dass nicht einmal eine sogenannte Ausführungsplanung vorliege, dementiert Ritter. Diese sei "weitgehend abgeschlossen".
Name muss geändert werden
Konkret ist dagegen, dass sich DeepGreen einen neuen Namen suchen muss. Im Urteil vom 22. Februar 2013 hatte das Obergericht Glarus entschieden, dass der Name per sofort nicht mehr benutzt werden darf. Wie Klagevertreter Franz Grüter, CEO des Internet Service Provider und Rechenzentrums-Betreiber Green.ch, gegenüber inside-it.ch sagt, bestand die Möglichkeit, dass DeepGreen das Urteil weiterzieht.
Das Verfahren war angestrebt worden, weil eine Namensverwechselung mit dem Bündner Internetprovider Deep aus Chur oder mit Green in Lupfig zwangsläufig gewesen wäre, zumal DeepGreen auch noch als direkter Konkurrent im gleichen Marktumfeld aktiv ist.
Ritter bestätigt, dass ein Weiterzug des Urteils überlegt worden sei. Doch hätte das möglicherweise eine jahrelange Rechtsunsicherheit in der Namensfrage zur Folge haben können. Deshalb habe man letzte Woche eine Vergleichsvereinbarung unterschrieben. DeepGreen rekurriert nicht und akzeptiert das Urteil. Im Gegenzug dafür muss die "Umfirmierung" aber nicht gemäss Urteil sofort, sondern erst bis Ende August 2013 vorgenommen werden. Franz Grüter ist froh über den nun rechtskräftigen Entscheid, weil damit die inzwischen Jahre alte, unleidige Geschichte endlich vom Tisch ist. (Volker Richert)