SAP-CEO: 2018 machen wir mehr Umsatz mit Cloud als On-Premise

15. August 2018 um 11:50
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In einem Interview kündigt Bill McDermott auch an, was man gegen Salesforce und Oracle plant.

In einem Interview kündigt Bill McDermott auch an, was man gegen Salesforce und Oracle plant.
SAP wird in diesem Jahr erstmals mehr Umsatz mit der Cloud als mit On-Premise-Software-Lizenzen machen. Das sagte der Chef des Konzerns, Bill McDermott, in einem Interview mit dem US-Tech-Portal The Information'.
Damit bestätigt er den Trend, der sich seit der Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen andeutet.
"Viele Leute dachten nicht, dass SAP ein Marktführer in der Cloud sein könne und gingen davon aus, dass wir uns diesem Trend widersetzen würden. Stattdessen sind wir voll eingestiegen und haben in Richtung Cloud gedrängt", sagte McDermott, der seit 2010 an der Spitze von SAP steht und seit 2014 als alleiniger CEO amtiert.
Im Gespräch kündigte McDermott eine Offensive gegen Salesforce, den Marktführer bei Cloud-CRM, an. "Wir konzentrieren uns nicht auf herkömmliche CRM-Systeme", sagte der SAP-Chef. "Die Welt sollte aufwachen und wirklich überdenken, wie viel sie für Commodity-CRM-Systeme ausgibt."
Ein kleiner Fisch im CRM-Markt will wachsen
SAP hat im CRM-Marktsegment bislang nur einen Marktanteil von 6,5 Prozent, verglichen mit 19,6 Prozent bei Salesforce und 7,1 Prozent bei Oracle. McDermott plant, die Kundenmanagement-Software von SAP enger mit Back-Office-Anwendungen zu verknüpfen, bei denen SAP stärker ist. "Das ist eine andere Art, über CRM nachzudenken, und wir sind die Einzigen, die die Front-End-Nachfragekette mit der Back-End-Lieferkette und mit Systemen verbinden kann, die Echtzeit-Informationen zu Ihrem Tun liefern." Dahin würde das grösste F&E-Budget fliessen, das SAP je in einen Bereich investiert habe.
Zudem nahm McDermott auch Oracle ins Visier. Der SAP-Chef räumte zunächst ein, dass trotz übernommenen Firmen wie Success Factors und Ariba etliche SAP-Cloud-Anwendungen vor allem auf Oracle-Datenbanken betrieben wurden. Noch in 2018 würden diese Anwendungen jedoch auf SAP Hana migriert, kündigte McDermott an. "Das wird in den nächsten Jahren zu Einsparungen von mehr als 100 Millionen Dollar bei den Wartungs- und Lizenzkosten für Oracle-Software führen." (mag/sda)

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