

SAP droht EU-Kartell-Ärger
30. Juni 2010 um 09:11
Texanisches Unternehmen reicht Klage in Brüssel ein und fordert: "Die EU-Kommission sollte eine angemessene Strafe verhängen."
Texanisches Unternehmen reicht Klage in Brüssel ein und fordert: "Die EU-Kommission sollte eine angemessene Strafe verhängen."
Das texanische Unternehmen Versata Software (ehemals Trilogy) hat am Dienstag bei der Europäischen Kommission in Brüssel eine Klage gegen den deutschen ERP-Riesen SAP wegen angeblichen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung eingereicht. Versata glaubt, von SAP auf illegale Weise am Verkauf der eigenen Software an grosse SAP-Kunden gehindert worden zu sein. Es geht dabei um die Preisauszeichnungs-software von Versata namens "Pricer", die gemäss Versata von SAP-Kunden stark nachgefragt wird.
SAP habe drei Schritte unternommen, um Versata aus dem Markt zu drängen und selbst vom Markt für Preisauszeichnungssoftware zu profitieren: Das Unternehmen verweigerte – immer gemäss Versata – die Weitergabe von für den Austausch unentbehrlichen Informationen, kopierte den "Pricer" von Versata und vermarktete seine kopierte Auszeichnungssoftware in Verbindung mit seinem marktbeherrschenden ERP-Produkt.
Versata erwartet zumindest, "dass die EU-Kommission von SAP verlangt, den Austausch der erforderlichen Informationen zu ermöglichen, und darüber hinaus, dass der Verkauf der eigenen Preiskonfigurierungssoftware nicht länger an den Verkauf ihrer marktbeherrschenden ERP-Software gekoppelt ist", so der Anwalt Thomas Vinje von Versata. Und weiter schreibt das ehemalige Partnerunternehmen von SAP: "Die Kommission sollte auch eine angemessene Strafe verhängen."
Ein Gericht in den USA entschied bereits letztes Jahr zugunsten von Versata, dass SAP wegen Patentrechtsverletzung eine Entschädigung in der Höhe von 138,6 Millionen Dollar zu zahlen habe. Das Urteil des Berufungsgerichts steht allerdings noch aus. (mim)
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