

SAP hievt sein Flaggschiff in die Wolke
8. April 2014 um 15:42
SAPs "Business Suite" kann erstmals auch im Mietmodell aus der SAP-Cloud bezogen werden.
SAPs "Business Suite" kann erstmals auch im Mietmodell aus der SAP-Cloud bezogen werden.
Das Cloud-Zeitalter hat auch beim deutschen ERP-Riesen SAP endgültig Einzug gehalten. Der Softwarehersteller wagt es, ab sofort auch sein Kronjuwel, die "Business Suite", im Mietmodell aus einer private Cloud anzubieten, wie heute angekündigt wurde. SAP verspricht, dass auch die Cloud-Variante alle Funktionen und die volle Flexibilität der On-Site-Lösung biete.
Um die notwendige Infrastruktur bereitzustellen, will SAP weltweit neue Rechenzentren einrichten und erweiterte Migrationsservices anbieten, um den Kunden den Umstieg auf die Cloud zu erleichtern. Ob, wie und welche Partner beim Vertrieb der Business Suite aus der Cloud miteinbezogen werden, erwähnt SAP in seiner Medienmitteilung nicht.
"Wir haben heute den Wandel der SAP zu einem Cloud-Unternehmen einen wichtigen Schritt vorangebracht", lässt sich Vishal Sikka, bei SAP verantwortlich für Produkte & Innovation zitieren. "Wir arbeiten zudem an der Ausweitung unserer globalen Präsenz, indem wir zahlreiche neue Rechenzentren einrichten. Diese sind speziell auf die Unterstützung unserer In-Memory-Lösungen ausgelegt und tragen wesentlich zur Vereinfachung der IT-Landschaften unserer Kunden bei." Ausserdem sollen es die regionalen Rechenzentren ermöglichen, dass Kunden lokale Vorschriften bezüglich Compliance und Datenhaltung einhalten können.
SAP betreibt laut der heutigen Mitteilung gegenwärtig weltweit 16 Rechenzentren. Wie viele noch zusätzlich entstehen sollen, erwähnt SAP allerdings nicht. Konkret angekündigt wurden bisher nur zwei, eines in Tokio und eines in Osaka.
Mit seinem 2007 gestarteten Versuch. Mit seiner jetzigen Entscheidung, nun sein traditionelles Kernprodukt, das weltweit bei tausenden von Kunden im Einsatz ist, in die Cloud zu bringen, erhöht SAP die Zahl der potentiellen Kunden dramatisch.
Diese können die Business Suite in der "SAP HANA Enterprise Cloud" allerdings vorerst nur aus einer Managed-Private-Cloud-Umgebung beziehen. Den noch weitergehenden Schritt, das ERP-Flaggschiff aus einer Public Cloud anzubieten, geht der deutsche ERP-Riese noch nicht. Eine Nachfrage dafür dürfte aber bei den Kunden noch kaum vorhanden sein. Auch der Ansturm auf komplette managed-Cloud-Varianten wird sich anfänglich wohl in Grenzen halten - die Zurückhaltung von Unternehmen, die wichtigsten Unternehmensdaten in "fremde Hände" zu geben, ist einfach noch zu gross. Einen Cloud-Versuchsballon mit einer hybriden Variante zu starten, bei der vorerst nur kleinere Teile des ERP-Systems in die Cloud wandern, könnte aber für manche Kunden eine verlockende Variante sein. Laut SAP sind einige Kunden wie McLaren, Schaidt Innovations und Levi Strauss bereit, eine Pionierrolle einzunehmen. (hjm)
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