

SAP und Oracle im Krieg der Worte
12. November 2009 um 14:01
Ein - seltsamerweise anonymer - Kommentator im 'Wall Street Journal' unterstellt SAP Erpressung.
Ein - seltsamerweise anonymer - Kommentator im 'Wall Street Journal' unterstellt SAP Erpressung. Anders kann man den Kommentar auch bei gutem Willen schwerlich interpretieren.
Der Artikel in der sehr einflussreichen Zeitung berichtet von einem Brief von SAP-Chef Léo Apotheker an seinen erbitterten Rivalen Larry Ellison von Oracle. In dem Schreiben, das dem 'Journal' gezeigt worden ist, schlägt Apotheker ein Treffen vor, an dem Bedenken von SAP bezüglich der Übernahme von Sun durch Oracle "und andere Themen" besprochen werden sollen. Ellison antwortete nicht auf das Schreiben.
Der Kommentator suggeriert nun, mit "anderen Themen" könne nur die hängige Milliardenklage von Oracle gegen SAP gemeint sein. Das von Apotheker vorgeschlagene Treffen mache überhaupt nur Sinn, wenn SAP einen Deal vorschlagen möchte, unterstellt das 'Journal', ohne die Sache genau beim Namen zu nennen. Die Zeitung will damit den Eindruck erwecken, die böse SAP sei an dem negativen Entscheid der "Antitrust-Mandarine in Brüssel" mitschuldig.
Die Absicht dahinter ist ziemlich klar: Oracle und der unbekannte Kommentator versuchen, die Einwände der EU-Kommission gegen die Einverleibung von Sun und vor allem der Open-Source-Datenbank MySQL durch Oracle als "politisch" und damit fieses, protektionistisches Manöver der Konkurrenz und der Europäer überhaupt darzustellen.
Ziemlich spät, nämlich fast eine Woche nach Erscheinen des Kommentars im 'Wall Street Journal' hat SAP gestern reagiert. In einer Stellungnahme hält der deutsche Software-Konzern fest, Léo Apotheker habe keineswegs angedeutet, er könne Oracle bei der EU-Kommission helfen. Vielmehr habe SAP Bedenken bezüglich der Zukunft der Programmiersprache Java und wolle diese mit Oracle besprechen. (hc)
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