

SBB-Tests: Welches System für automatisches Ticketing setzt sich durch?
22. Februar 2019 um 10:05
Auf ihrer Preview-App bieten die SBB über die Funktion "EasyRide" seit Oktober 2018 eine Möglichkeit, im öffentlichen Verkehr ohne vorgängigen Ticketkauf zu reisen.
Auf ihrer Preview-App bieten die SBB über die Funktion "EasyRide" seit Oktober 2018 eine Möglichkeit, im öffentlichen Verkehr ohne vorgängigen Ticketkauf zu reisen. Die Funktion erkenne die gefahrene Strecke und buche automatisch das passende Billett ab, und zwar immer zum fairsten Preis, wie die SBB mitteilten.
Nach den ersten vier Monaten zieht man bei den Bundesbahnen eine positive Bilanz. Aktuell nähmen rund 15'000 Personen am Test teil. Davon seien rund 6000 aktive "EasyRide"-Nutzer, die zusammen im Durchschnitt 18'000 Fahrten pro Monat buchten.
Während des noch bis Ende Jahr laufenden Tests wollen die SBB in erster Linie Erfahrungen in Bezug auf die Kundenakzeptanz und die Nachfrage sammeln. Die definitive Einführung von "EasyRide" sei für 2020 vorgesehen, schreiben die SBB.
Wie sieht die Zukunft des GPS-Ticketings aus?
Technologiepartner in Sachen "EasyRide" ist Fairtiq, wie SBB-Mediensprecher Stephan Wehrle auf Anfrage von inside-it.ch mitteilt. Das Berner Startup bietet seine GSP-Ticketing-App bereits seit 2016 an. Diese wurde vorerst von der Rhätischen Bahn und den Verkehrsbetrieben Luzern und Freiburg eingesetzt, ist aber seit Mai 2018 auf dem GA-Streckennetz in der ganzen Schweiz verfügbar.
Hierzulande gibt es einen bekannten Konkurrenten von Fairtiq: Die von den Berner Bahngesellschaft entwickelte App Lezzgo, die 2016 im Berner Libero Tarifverbund eingeführt wurde und seit Anfang 2018 schweizweit genutzt werden kann. Damals arbeitete der Bahnbetrieb mit Postauto und BLS zusammen, um ein schweizweites Ticketing zu entwickeln, wie es hiess.
Wir wollten von der SBB wissen, ob das Projekt abgeschlossen wurde. "Die vorgängige Konzeptphase und Testphase mit dem Projektnamen 'Trio Plus' in Zusammenarbeit mit BLS und Postauto ist seit letztem Frühling abgeschlossen. Im Rahmen dieses Branchenpiloten finden alle Projekte 'Automatisches Ticketing' bei mehreren Branchenvertretern statt", erklärt Wehrle.
Die Branche entscheide bis Ende Jahr ob und in welcher Form das Automatische Ticketing definitiv eingeführt werden wird, so Wehrle weiter. Beteiligt sind SBB, BLS, Postauto sowie die Schweizer Transportverbünde.
EasyRide läuft im Moment auf Basis des Routings von Fairtiq. Aber das soll nicht unbedingt so bleiben: "Aktuell läuft eine Ausschreibung für einen Technologie-Partner der das sogenannte 'Journey Mapping' für die SBB übernehmen soll. Dabei geht es um die Evaluation einer Lösung für ein Journey Mapping von Tür zu Tür", erklärt Wehrle.
Ob dabei eine Konkurrenz zu Fairtiq und Lezzgo entsteht, man auf eine der beiden Lösungen setzt oder die Hintergrundsysteme gar zusammengelegt werden, will man seitens SBB offenlassen und teilt lediglich mit: "Die SBB wird nach dem Abschluss des Markttest Bilanz ziehen und dann die Ziellösung und die Fertigungstiefe bestimmen". (ts/sda)
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