"Schlimmster Datenverlust aller Zeiten"

8. September 2017 um 09:30
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US-Kredit-Rating-Firma Equifax verliert sensible Daten von 143 Millionen Personen. Fast die Häfte der US-Bevölkerung hat nun ein höheres Risiko Betrugsopfer zu werden.

US-Kredit-Rating-Firma Equifax verliert sensible Daten von 143 Millionen Personen. Fast die Hälfte der US-Bevölkerung hat nun ein höheres Risiko Betrugsopfer zu werden.
Bei einem Cyber-Angriff auf den US-Finanzdienstleister Equifax haben Hacker in grossem Stil Kundendaten erbeutet. Die Attacke sei von Mitte Mai bis Juli erfolgt und betreffe rund 143 Millionen US-Verbraucher, teilte die Firma am Donnerstag mit. Die Firma hat also den Angriff und den Datenverlust über einen Monat verschwiegen.
In hunderttausenden Fällen hatten Cyber-Kriminelle demnach Zugriff auf sensible Daten wie Sozialversicherungs- oder Kreditkartennummern.
Der Vorfall sei am 29. Juli bei einer internen Untersuchung festgestellt und die Sicherheitslücke danach sofort geschlossen worden, erklärte das Kredit-Auskunfts-Unternehmen. Auch einige Kunden aus Kanada und Grossbritannien seien in geringerem Umfang betroffen. Man habe die Aufsichtsbehörden informiert und externe Spezialisten mit einer forensischen Prüfung beauftragt. Es sei jedoch noch zu früh, um den Schaden exakt zu beziffern.
Es sei der möglicherweise schlimmste Datenverlust aller Zeiten, schreibt die seriöse US-Tech-Zeitung 'Arstechnica'., Daten von mehr Personen erbeutet. Aber noch nie wurden so wichtige Daten von so vielen Leuten gestohlen. Mehr als die Hälfte der Menschen in den USA, die Bank- oder Kreditkarten-Schulden haben, seien nun erhöhten Betrugs-Risiken ausgesetzt. Und das für die nächsten Jahre, so der Kommentar auf 'Arstechnica'.
Die Diebe erbeuteten die Namen, Social-Security-Nummer, Geburtstage, Adressen und manchmal auch die Fahrausweis-Nummern, teilte Equifax mit. Und von rund 290'000 Menschen hat die Kredit-Auskunftei auch die Kredit-Karten-Nummern "verloren".
Manager verkauften Aktien vor Bekanntgabe
Equifax hat mit der Veröffentlichung des Datenverlusts sehr lange gewartet. Die Nachricht kam nicht gut an: Die Equifax-Aktie fiel nachbörslich um über fünf Prozent.
Wie die Nachrichtenagentur 'Bloomberg' nun berichtet, haben drei Top-Manager von Equifax vor der Bekanntgabe des Hacks Aktien verkauft. Sie hätten davon nichts gewusst, teilte die Firma mit.
Obwohl Equifax den gravierenden Datenverlust während einem Monat verschwieg, war das Unternehmen gestern offenbar schlecht vorbereit. Presseanfragen blieben unbeantwortet. Und die Webseite, auf der sich potentiell Betroffene informieren können, funktionierte gemäss einem empörten Kommentar auf 'TechCrunch' nicht. (hc / sda)

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