

Schnelles Internet in extremster Randregion
21. Juni 2011 um 14:55
Jetzt kommt auch das Oberwallis dran: Swisscom will mit lokalen Partnern Glasfasern ziehen. Das dürfte ungefähr 150 Millionen kosten.
Jetzt kommt auch das Oberwallis dran: Swisscom will mit lokalen Partnern Glasfasern ziehen. Das dürfte ungefähr 150 Millionen kosten.
In einer Absichtserklärung haben Swisscom, die Wirtschaftsförderer vom Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis (RWO) und die Interessengemeinschaft (IG) Glasfaser Oberwallis, ein Zusammenschluss von lokalen Elektrizitätswerken, beschlossen, gemeinsam ein Glasfasernetz im Oberwallis zu bauen. In einem ersten Schritt sollen bis 2015 rund 16'000 Wohnungen und Geschäfte im Oberwallis an das Glasfasernetz (FTTH) angeschlossen werden, mit dem Bau begonnen werde Anfang 2012, teilte Swisscom mit.
In welchen der 72 Gemeinden der Region Oberwallis mit insgesamt 80'000 Bewohnern gebaut wird, werde derzeit gemeinsam definiert. "Es ist uns wichtig, dass wir einen guten Mix unterschiedlicher Gemeinden erschliessen", sagte Swisscom-Sprecher Olaf Schulze gegenüber inside-it.ch. Auch wer wie viel daran zahlen wird, werde noch diskutiert.
Konkurrenz vor Ort
Voraussichtlich nicht mit von der Partie wird der Kabelnetzbetreiber Valaiscom sein, der nicht Teil der IG Glasfaser Oberwallis ist. (Update: Diese Annahme hat sich als falsch heraus gestellt: Lesen Sie hier wie sich Valaiscom einbringen will). Valaiscom hat bereits Ende des vergangenen Jahres FTTH ins 120-Seelen-Dorf Inden gezogen.
Gemäss einer Meldung im 'Walliser Boten' im Juni gehen RWO und IG Glasfaser davon aus, dass das schnelle Netz im Besitz der Gemeinden sein und dass Valaiscom dieses Nutzen werde.
Laut Schulze sei Swisscom jederzeit bereit, mit Valaiscom zusammen zu arbeiten, wenn diese sich in die IG Glasfaser einbringen möchte. Bei Valaiscom in Brig wollte gegenüber inside-it.ch niemand Stellung nehmen.
Teure Infrastruktur
Swisscom will neben den 16'000 FTTH-Anschlüssen im Oberwallis auch Glasfasern in die Quartiere (FTTC) ziehen oder eine schnelle Datenanbindung über das Mobilfunknetz ermöglichen. Wie teuer der FTTH-Ausbau Swisscom zu stehen kommen wird, will Schulze nicht verraten. Im Vergleich zum Mittelland könnten die Kosten pro Anschluss aber durchaus "um den Faktor zehn" höher sein.
Gilbert Schnyder, Präsident der IG Glasfaser, geht von Kosten von insgesamt 150 Millionen Franken aus, die das Oberwalliser Glasfasernetz kosten soll. Finanziert werden soll es hälftig von Swisscom und einem noch zu etablierenden Unternehmen, an dem sich Gemeinden, Provider und Infrastrukturanbieter beteiligen sollen. (Philippe Kropf)
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