Schwacher Jahresbeginn für Swisscom

2. Mai 2013 um 10:19
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Umsatz und Gewinn bei Swisscom im ersten Quartal rückläufig, doch der Auftragseingang - vor allem bei Swisscom IT Services - verspricht künftiges Wachstum.

Umsatz und Gewinn bei Swisscom im ersten Quartal rückläufig, doch der Auftragseingang - vor allem bei Swisscom IT Services - verspricht künftiges Wachstum.
Das neue Geschäftsjahr beginnt für Swisscom harzig: Im ersten Quartal sank der Umsatz des Ex-Monopolisten im Jahresvergleich um 2,4 Prozent auf 2,7 Milliarden Franken. Der Nettogewinn schrumpfte um über 12 Prozent auf 390 Millionen Franken. CEO Carsten Schloter konzentrierte sich denn in seinem Kommentar folgerichtig nicht auf die Umsatz- und Gewinnzahlen, sondern auf den "rekordhohen Kundenzuwachs", vor allem in den Bereichen TV, Mobilfunk und bei der italienischen Tochter Fastweb. Man investiere derzeit sehr viel in die Netzinfrastruktur und die neuen Angebote, was sich positiv auf das Kundenwachstum auswirke, so Schloter.
Der Umsatzrückgang sei auf Preiserosion (75 Millionen), saisonale Effekte (44 Millionen) sowie auf übrige Effekte (19 Millionen) zurückzuführen, teilte Swisscom mit. Nach den massiven Roaming-Preissenkungen der letzten Jahre lägen die Swisscom-Standardpreise fürs mobile Telefonieren in der EU bei weniger als der Hälfte im Vergleich zu den Mitbewerbern, so Swisscom.
Hoher Auftragseingang bei Swisscom IT
Positive Zeichen gibt es beim IT-Dienstleister Swisscom IT Services (SITS). Der Umsatz mit externen Kunden bei SITS sank im ersten Quartal zwar um 9 Millionen Franken oder 6,5 Prozent auf 129 Millionen, was auf das "nach wie vor schwierige wirtschaftliche Umfeld zurückzuführen" sei, schreibt Swisscom im Zwischenbericht. Doch gleichzeitig stieg im gleichen Zeitraum der Auftragseingang um 130 Millionen oder 127,5 Prozent auf 232 Millionen Franken. Es ist der bisher höchste Auftragseingang bei Swisscom IT Services.
Wie es bei SITS auf Anfrage heisst, ist dieser Anstieg vor allem auf den Abschluss des Deals mit der Zuger Kantonalbank.
Heikle Übernahme von Teleclub-Mutter
Swisscom gab zudem bekannt, dass man die Beteiligung von 49 Prozent an Cinetrade auf 75 Prozent erhöht habe. Damit sichert man sich die langjährige Erfahrung des Cinetrade-Teams im Geschäft mit Filmen und Sportübertragungen. Cinetrade ist die Muttergesellschaft von Teleclub.
Vor kurzem hatte die Wettbewerbskommission (Weko) bekannt gegeben, dass sie eine Untersuchung gegen Swisscom eröffnen werde aufgrund der marktbeherrschenden Stellung im Bereich des Live-Sports. Dass Swisscom nun Cinetrade zu 75 Prozent übernahm, bestätige und verschärfe "die Dringlichkeit der Weko-Untersuchung", schreibt der Kabelanbieter-Verband Swisscable in einer Mitteilung. "Es darf nicht sein, dass die marktmächtige und staatsnahe Swisscom die Sportrechte komplett monopolisieren kann", so Swisscable-Geschäftsführerin Claudia Bolla-Vincenz. (mim)

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