

Schweizer Bundesbeamte schreiben Wikipedia schön
9. Februar 2016 um 10:15
Wer einen Tippfehler auf Wikipedia sieht, kann diesen korrigieren.
Wer einen Tippfehler auf Wikipedia sieht, kann diesen korrigieren. Oder auch wenn man das Gefühl hat, ein Artikel stimmt inhaltlich nicht, kann jeder Nutzer Autor werden und einen Artikel ergänzen oder redigieren. Dies kann anonym und ohne Registrierung durchgeführt werden. Wie die 'Südostschweiz' herausgefunden hat, sind auch unter den schweizerischen Bundesbeamten einige Wikipedia-Autoren. Seit 2003 bearbeiteten diese insgesamt über 5500 Artikeln.
Die meisten dieser Anpassungen sind demnach nicht wirklich nennenswert. Manchmal jedoch nutzen die Bundesangestellten das offene Prinzip von Wikipedia aus, um einzelne Einträge gezielt schön zu färben. So habe etwa ein Beamter im Text über die Schweizer Nachrichtendienste die Informationen zur umstrittenen Vorratsdatenspeicherung schlichtweg gelöscht, wie die Zeitung berichtet. In einem anderen Fall hätten Beamte einen Artikel Stück für Stück überarbeitet und innert mehreren Monaten einzelne Informationen entfernt, wohl in der Hoffnung dies werde nicht bemerkt. Leider erwähnt die 'Südostschweiz' nicht, um welchen es sich handelte. Wikipedia-Administratoren, von denen es in der Schweiz etwas über 200 gibt, kontrollieren Änderungen in Texten und können diese gegebenenfalls rückgängig machen. Sie achten unter anderem auch darauf, dass Texte über Unternehmen nicht zu Werbetexten werden.
Die Informationen der Zeitung stammen aus einer Analyse aller anonymen Wikipedia-Änderungen, die sich dem Netzwerk der Bundesverwaltung zuordnen lassen. Daran sind rund 25'000 PCs angeschlossen. Die Auswertung stütze sich zudem auf die Software eines norwegischen Programmierers, Jari Bakken, die Veränderungen bei Wikipedia erfassbar macht.
Wer als nicht registrierter Autor Änderungen vornimmt, hinterlässt dennoch seine IP-Adresse. Die IP-Adressen von Organisationen mit eigenem Netzwerk können zurückverfolgt werden; in diesem Fall auf die Bundesverwaltung. Fällt den Administratoren eine grössere Anzahl an anonymen und falschen oder unpassenden Änderungen auf, Sperren sie die IP-Adresse. Der IP-Adressblock der Bundesverwaltung wurde in den letzten Jahren dann auch mehrfach gesperrt, wie Wikipedia gegenüber der 'Sonntagszeitung' bestätigte. Als Folge dessen konnten die Beamten – zumindest von ihrem Arbeitsplatz aus – bei Wikipedia keine Änderungen mehr vornehmen. Auf die Frage der Zeitung, ob denn Beamte Wikipedia-Artikel gezielt und in offizieller Mission bearbeiten, gab die Bundeskanzlei keine Auskunft. (kjo)
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