Software AG verzeichnet mehr Aufträge, doch der Umsatz sinkt

22. Juli 2020 um 12:50
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Das deutsche Unternehmen hat im zweiten Quartal während der Corona-Krise überraschend stark an Auftragseingängen zugelegt.

Der Auftragseingang bei der Software AG legte gegenüber dem Vorjahresquartal um 32% zu. Alle Sparten konnten laut einer Mitteilung mehr Neugeschäfte verzeichnen. Das Unternehmen legt dadurch deutlich mehr zu, als Analysten zuvor geschätzt hatten. Die Software AG hat ihren Hauptsitz in Darmstadt, beschäftigt weltweit rund 4600 Mitarbeitende und unterhält auch eine Niederlassung in Zürich.
"Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie haben wir im zweiten Quartal ein starkes Ergebnis erzielt. Unser Kerngeschäft mit Software für die Digitalisierung wächst signifikant, beim Subskriptionsumsatz machen wir Fortschritte, unsere Pipeline ist solide", sagt der Vorstandvorsitzende Sanjay Brahmawar in der Mitteilung.
Die Jahresprognose, die sich massgeblich nicht auf den Umsatz, sondern auf die Bestellungen stützt, behält das Unternehmen bei. Demnach sollen die Aufträge im Bereich Digital Business Platform um bis zu 10% wachsen, bei Cloud & IoT zwischen 20% und 40%, im Geschäftsbereich Adabas & Natural um 3%. Dennoch beobachte die Software AG aufmerksam die unterschiedliche wirtschaftliche Erholung von der Corona-Krise in den einzelnen Regionen, heisst es dazu, "und ist sich bewusst, dass präzise Aussagen zur Auftragsentwicklung noch schwierig sind".

Umbau im Erlösmodell wirkt sich auf Marge aus

Die neuen Aufträge konnte die Software AG im zweiten Quartal noch nicht abrechnen, was sich in der Bilanz niederschlägt. Der Umsatz ging insgesamt um 3% auf knapp 205 Millionen Euro zurück. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) sank um 26% auf 41,4 Millionen Euro. Die Software AG baut derzeit ihr Erlösmodell auf Abonnements um, was sich auf die operative Marge auswirkt.
Die Börse reagierte positiv auf die Mitteilung. Die Aktie legt am Mittwochvormittag, 22. Juli, um 6,9% zu und erreichte einen Wert von 40,20 Euro. Damit liegt sie auf dem höchsten Wert seit November 2018.

Das Digital Channels Forum

Im "Digital Channels Forum 2020" haben wir in einer Reihe von Podcasts und Artikeln sowie einem Video analysiert - immer im Gespräch mit den Machern der Szene - wie die Schweizer ICT-Branche die Corona-Krise übersteht. Was sind die richtigen Strategien und was haben wir gelernt?

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