SSD-Hersteller sTec an Western Digital verkauft

25. Juni 2013 um 13:23
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Der älteste Hersteller von Solid State Disk (SSD) sTec soll für 340 Millionen Dollar in bar vom amerikanischen Festplattenhersteller Western Digital (WD) übernommen werden.

Der älteste Hersteller von Solid State Disk (SSD) sTec soll für 340 Millionen Dollar in bar vom amerikanischen Festplattenhersteller Western Digital (WD) übernommen werden. Nach dem für eine Firmenübernahme übliche Behördenprozedere werde man bis Ende Jahr den Kauf abgeschlossen haben, teilte WD gestern auf seiner Webseite mit. sTec war zuletzt in einen Finanzskandal verwickelt, der einen der Mitbegründer als Firmenchef den Job kostete. Das Unternehmen gehörte einst zu den Überfliegern im Markt und war zeitweise exklusiv EMC-Lieferant für SSDs. Die Aktie für bis zu 40 Dollar gehandelt worden. Der Preis, den der neue Besitzer bezahlt, entspricht noch einem Wert von 6,85 Dollar pro Aktie.
WD will die angeschlagene sTec in den HGST-Geschäftsbereich (Hitachi Global Storage Technologies) integrieren, der letztes Jahr mit der Übernahme des Festplattengeschäfts von Hitachi entstanden ist. Mit dem jetzigen Kauf baue man die derzeitigen SSD-Kapazitäten von HGST aus und werde sich weitere Anteile am schnell wachsenden Bereich von Enterprise-SSD sichern, schreibt WD. Das gemeinsame Entwicklungsprogramm mit Intel für SSD-Produkte auf SAS-Basis (Serial Attached SCSI) werde davon nicht betroffen sein, hiess es weiter. Vielmehr sei die sTec-Übernahme "ein weiterer Baustein unserer Strategie, durch Investitionen in SSDs und andere wachstumsstarke Speicherprodukte Nutzen aus dem dramatischen Wandel in der Speicherbranche zu ziehen", wie Steve Milligan, CEO von WD, in der Mitteilung festhält.
Tatsächlich ist der Markt derzeit im Umbruch. Laut dem Portal Network Computing müsse sich in den nächsten Jahren zeigen, wer im SSD-Markt überlebe: "Während bei Flash-Anbietern wie Intel/Micron, Toshiba/SanDisk oder Samsung und SK Hynix Kostenvorteile durch die Möglichkeit zur vertikalen Integration bestehen und andere Anbieter wie LSI, OCZ, Virident, Fusion-io eigene Controller-IP besitzen, montiere die überwiegende Mehrheit SSD-Komponenten von den gleichen Händlern". Darum stelle sich die Frage, wie sich etwa Kingwin, Mushkin oder Kingston mit ihren Produkten noch differenzieren wollten. Eine Konsolidierung sei hier zu erwarten. (vri)

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