St. Gallen macht E-Health-Schritte

11. Februar 2008 um 11:30
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Im St. Galler Projekt MeDIswiss werden erste Elemente einer E-Health-Infrastruktur erprobt.

Im St. Galler Projekt MeDIswiss werden erste Elemente einer E-Health-Infrastruktur erprobt.
Seit September 2007 läuft in St. Gallen ein Pilotversuch für den strukturierten (elektronischen) Austausch von Patientendaten. An dem Versuch nehmen die Klinik für Kardiologie am Kantonsspital St. Gallen, niedergelassene Fachärzte und weitere Herzkliniken teil. Technologiepartner beim "MeDIswiss Fachnetz Kardiologie" genannten Pilotversuch ist T-Systems. Federführend ist der Verein für Informatik im Gesundheitswesen, in dem verschiedene Ostschweizer Spitäler und der Kanton St. Gallen organisiert sind.
MeDIswiss orientiert sich an den Interoperabilitätsstandards von IHE (Integrating the Healthcare Enterprise) und es werden ausschliesslich heute einsetzbare und erprobte Technologien verwendet. MeDIswiss strebt den mehrheitlich elektronischen Austausch zwischen den wichtigsten Partnern inner dreier Jahre an, wie der E-Health-Verantwortliche des Kantons St. Gallen, Hansjörg Looser, auf Anfrage schreibt. Ab März wird das Projekt durch die Universität St. Gallen evaluiert. Parallel zum Betrieb und laufenden Aufbau des Netzwerkes zum sicheren und standardisierten Austausch von Patientendaten in der St. Galler Kardiologie wollen die Initianten auch ein Modell für den Betrieb im Rahmen einer Partnerschaft zwischen öffentlichen Institutionen und Privatfirmen (PPP - public private partnership) entwickeln.
Der Pilotversuch soll damit zum Erreichen verschiedener, in der nationalen E-Health-Strategie formulierter Ziele, beitragen. Insbesonders will man zeigen, wie bis 2010 schrittweise eine standartisierte, kantonsübergreifende Interoperabilitätsplattform aufbauen könnte. Auf dieser Plattform könnten dann medizinische Daten zwischen den verschiedenen "Leistungserbringern" (Ärzte, Spitäler, Apotheken) ausgetauscht werden. Dies würde Abläufe rationalisieren, die Mobilität von Patienten ermöglichen, Doppelspurigkeiten verringern und mithelfen, Fehler zu vermeiden.
"MeDIswiss hat erprobt und bestätigt, dass die Anwendung der IHE Integrationsprofile auch im schweizerischen Umfeld den Ansprüchen genügt," fasst Looser die ersten Erkenntnisse aus dem seit September 07 laufenden Pilotbetrieb zusammen. (Christoph Hugenschmidt)

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