

Steuervermeidung: Apple bezahlt Italien über 300 Millionen Euro
30. Dezember 2015 um 11:31
Der US-Technologiekonzern Apple zahlt nach Ermittlungen wegen Steuerbetrugs in Italien einen Millionenbetrag.
Der US-Technologiekonzern Apple zahlt nach Ermittlungen wegen Steuerbetrugs in Italien einen Millionenbetrag. Die Apple-Niederlassung Italien werde 318 Millionen Euro überweisen, teilte die italienische Steuerbehörde am Mittwoch mit.
Laut einem Bericht der Zeitung 'La Repubblica' hatten die Behörden dem US-Konzern vorgeworfen, von 2008 bis 2013 keine Steuern auf seine Gewinne in Italien gezahlt zu haben.
Insgesamt gehe es um 880 Millionen Euro, die Apple dem italienischen Staat schulde, berichtete "La Repubblica". In monatelangen Verhandlungen habe Apple die Summe auf 318 Millionen Euro gedrückt. Ein Sprecher der Steuerbehörde bestätigte die Millionensumme, wollte aber keine Einzelheiten nennen. Apple Italia war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.
Apple und andere grosse US-Konzerne wie Amazon oder Facebook werden immer wieder beschuldigt, mit legaler "Steueroptimierung" grosse Summen an Steuern zu sparen - nicht nur in Europa, auch in den USA. Sie wählen als Hauptsitz zum Beispiel Länder, in denen die Besteuerung sehr niedrig ist. Apple, Google, Microsoft oder Facebook etwa zahlen in Europa ihre Steuern in Irland; dort werden 12,5 Prozent auf Unternehmensgewinne fällig. Italien besteuert Gewinne dagegen mit 27,5 Prozent.
Im vergangenen Jahr hatte ein internationales Recherchenetzwerk über hunderte Fälle (Luxleaks) berichtet, in denen multinationale Konzerne in Luxemburg auf Kosten anderer EU-Länder Steuerzahlungen vermeiden. Die EU-Kommission wurde tätig, verlangte Nachzahlungen von Fiat und Starbucks und startete eine Untersuchung gegen McDonalds.
Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vermeiden Unternehmen durch die optimierte Ausnutzung unterschiedlicher nationaler Steuergesetzgebungen "konservativ geschätzt" zwischen 100 und 240 Milliarden US-Dollar jährlich. Mit Hilfe von 15 Einzelmassnahmen soll künftig sichergestellt werden, dass Unternehmen ihre Steuern in den Ländern entrichten, in denen sie auch ihre Einnahmen erzielen. (sda / hc)
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