

Streit um Nortel-Ausverkauf - CEO Zafirovski tritt ab (Update)
10. August 2009, 12:59
Nortel-Verlust hat sich mehr als verdoppelt. CEO tritt per sofort zurück. Kampf um lukrative CDMA- und LTE-Sparte geht indes weiter.
Nortel-Verlust hat sich mehr als verdoppelt. CEO tritt per sofort zurück. Kampf um lukrative CDMA- und LTE-Sparte geht indes weiter.
Während es heute morgen noch hiess, dass Mike Zafirovski, CEO des unter Gläubigerschutz stehenden kanadischen Netzwerkausrüsters Nortel Networks, in den "nächsten Wochen" seinen Posten räumen werde, haben die jüngsten Finanzzahlen dessen Abgang wohl beschleunigt. Wie das kanadische Unternehmen heute nachmittag mitteilt, tritt Zafirovski nun "mit sofortiger Wirkung" von seinen Ämtern zurück. Zudem soll die Direktion von bisher neun auf drei Personen reduziert werden.
Die heute veröffentlichten Zahlen für das zweite Quartal zeigen zudem weiter unten. So hat sich der Verlust von 113 Millionen Dollar im Vorjahresquartal auf 274 Millionen Dollar mehr als verdoppelt. Auch die Umsätze fielen um rund 25 Prozent auf 1,97 Milliarden Dollar.
Zafirovski, der 2005 von Motorola zu Nortel stiess, sollte den kanadischen Konzern sanieren und wieder zum Erfolg führen. Das Gegenteil traf ein. Zwar investierte Nortel kräftig in neue Technologien und sicherte sich auch mehrere Grossaufträge. Mit der Finanzkrise stoppten Netzbetreiber aber nicht nur ihre Bestellungen, sondern auch die Übernahmen aus den Jahren zuvor liessen sich plötzlich nicht mehr finanzieren. Als Folge davon musste Nortel den Gang zum Konkursverwalter antreten und Gläubigerschutz nach dem bekannten "Chapter 11" beantragen.
Mike Zafirovski, für den "ein Ausverkauf der einzelnen Geschäftsbereiche das Beste für Mitarbeiter und Investoren ist", hatte letzte Woche grünes Licht für den Verkauf der Business-Netzwerk-Sparte an den Konkurrenten Avaya erhalten. Der Verkauf der Wireless-Sparte scheint jedoch noch nicht unter Dach und Fach zu sein. Obwohl Nokia Siemens Ende Juni den Kauf als Tatsache kommunizierte - notabene zum fast doppelten des von Nokia Siemens offerierten Preis. Der Blackberry-Hersteller RIM soll hingegen nicht mehr im Rennen um die lukrative CDMA- und LTE-Sparte sein, da RIM bestimmte Auflagen nicht erfüllt habe. Blackberry hat in der Zwischenzeit jedoch die kanadische Regierung aufgerufen, den "Ausverkauf von mit Steuergeldern finanziertem Know-How" zu verhindern. Eine entsprechende Anhörung vor einem Regierungsgremium soll bereits am vergangenen Freitag stattgefunden haben. Auch die Opposition befasst sich in der Zwischenzeit mit den Umständen des Verkaufs der verschiedenen Nortel-Sparten. (bt)
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