

Studie: Hunderttausende neue Arbeitsplätze für "digitale Infrastruktur"
25. März 2015 um 11:16
Digitale Infrastruktur schafft in den nächsten fünf Jahren europaweit 340'000 neue Jobs, sagt eine Studie von A.T. Kearney.
Digitale Infrastruktur schafft in den nächsten fünf Jahren europaweit 340'000 neue Jobs, sagt eine Studie von A.T. Kearney.
Die Nachfrage nach Rechenzentrumskapazität in Europa steigt. Internationale Player wie Apple lassen sich nicht lumpen. Haupttreiber ist die Cloud und damit zusammenhängend die Digitalisierung der Wirtschaft.
Laut einer Studie von A.T. Kearney wird der europäische Rechenzentrumsmarkt bis 2020 um mehr als sechs Prozent jährlich wachsen und ein Volumen von 270,4 Milliarden Euro erreichen. Gleichzeitig, so prognostiziert das Beratungsunternehmen, werden in diesem Zeitraum potentiell 340'000 neue Arbeitsplätze entstehen. Damit sind allerdings nicht permanente Arbeitsplätze in den Rechenzentren selbst gemeint, sondern vor allem das "drumherum", wie Dr. Marcus Eul, Partner und Leiter Strategic IT Practice EMEA bei A.T. Kearney, gegenüber inside-it.ch erklärte: "Grundsätzlich sei erwähnt, dass sich die Prognose nicht nur auf die Mitarbeiter bezieht, die physisch im Rechenzentrum arbeiten, sondern alle Mitarbeiter umfasst, die für das Design, den Aufbau und den Betrieb sowie die Weiterentwicklung der Infrastruktur und der im Rechenzentrum gehosteten Systeme notwendig sind."
Da laut der Studie in den kommenden Jahren gleichzeitig rund 172'000 Fachkräfte in diesem Bereich pensioniert werden, sieht A.T. Kearney ein grosses Problem auf Europa zu kommen. Nach heutigem Stand übertreffe die Nachfrage nach Fachpersonal für den Aufbau und Betrieb digitaler Infrastrukturen das Angebot bei weitem. Mit den verfügbaren Fachkräften könnten nur etwa die Hälfte der Stellen in diesem Bereich besetzt werden. "Wir müssen diese Lücke schliessen und naturwissenschaftliche sowie technische Fächer für zukünftige Studentinnen und Studenten interessanter machen", glaubt Eul.
In den Rechenzentren selbst arbeiten allerdings aufgrund der zunehmenden Automation trotz der grossen Investitionen vergleichsweise wenig Leute. Im schwedischen Lulea hat Facebook beispielsweise rund 600 Millionen Dollar investiert und damit vor Ort rund 50 permanente Arbeitsplätze geschaffen. Und in Zukunft dürften moderne RZs noch menschenleerer werden. Das sieht auch Marcus Eul so: "Für die Mitarbeiter, die physisch im Data Center arbeiten, etwa Facility Engineers oder Mitarbeiter im Data Center Monitoring, rechnen auch wir aufgrund von Virtualisierung und Automatisierung mit einem Rückgang. Das betrifft in Europa knapp 40'000 Stellen. Allerdings sehen wir beispielsweise in den Bereichen Trend Scouting und Data Center Architecture & Design eine deutliche Zunahme der Beschäftigten. Auch der Bedarf an Fachkräften zur Integration neuer Technologien sowie an Sicherheits- und Virtualisierungsexperten wird zulegen, was summa summarum zu einem erheblichen Zuwachs der Mitarbeiterzahlen führen wird." (Hans Jörg Maron)
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