Sun und Google vor Grossangriff auf Microsoft-Dominanz?

4. Oktober 2005 um 09:40
  • international
  • google
image

Ankündigung einer Ankündigung sendet Schockwellen durch IT- und Börsenwelt.

Ankündigung einer Ankündigung sendet Schockwellen durch IT- und Börsenwelt.
Heute Abend um 19.30 (Schweizer Zeit) werden Google-Chef Eric Schmidt und Scott McNealy von Sun in Kalifornien gemeinsam an einer Pressekonferenz auftreten. Schon nur die Ankündigung der gemeinsamen Pressekonferenz hat eine Flutwelle von Vor-Analysen und Spekulationen im Internet ausgelöst. So stieg beispielsweise gestern Abend der Aktienkurs sowohl von Sun wie auch von Google.
Tatsächlich könnten die beiden Firmen zusammen Einiges in Bewegung setzen. Google besitzt den Zugang zu weltweit fast jedem Internet-Benützer und die Fähigkeit, kostengünstige Rechenzentren zu bauen und deren Kapazität den Usern zur Verfügung zu stellen. Ausserdem haben Abermillionen Menschen Software von Google herunter geladen und installiert (G-Mail, Google Earth, Google Toolbar, Google Desktop etc.) und weitere Millionen benützen Googles Rechenzentren als Daten-Lagerplatz (G-Mail) oder zum Berechnen von Daten (Google-Suche, Google Earth).
Sun seinerseits ist mit StarOffice (OpenOffice ist die Open-Source-Version) praktisch der einzige ernsthafte Konkurrent von Microsoft im Bereich Büro-Software (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation).
Die Kombination des Potentials beider Firmen könnte die IT-Welt, wie wir sie bisher kennen, erschüttern. Was wäre, wenn Google Bürosoftware "als Service" anbieten würde? Man würde dann wie bei Google Earth, nur noch gewisse Komponenten der Software herunter laden und ansonsten die Speicher und Rechenkraft der Google-Rechenzentren benützen.
Sun-Präsident Jonathan Schwarz hieb am Samstag in seinem Weblog in diese Kerbe. Er erwähnt den kostenlosen Internet-Telefonie-Dienst Skype, den Peer-to-Peer-Kommunikationsdienst QNext und Google Earth als neuartige Software-Dienste, die auf einem PC ausgeführt werden, aber auf Services aus dem Internet zurückgreifen. Und fragt dann: "Und Java? OpenOffice und StarOffice?" (Christoph Hugenschmidt)

Loading

Mehr zum Thema

image

Der Basler mit dem globalen Spionageservice

Internationale Recherchen zu Spionage-Angriffen führen in die Schweiz. Der Beschuldigte taucht ab, nun nimmt er im Interview erstmals Stellung: "Ich werde zum Sündenbock für Grösseres gemacht."

publiziert am 9.6.2023
image

Vor 10 Jahren: Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden

Massenüberwachung, Spionage, Spähprogramme: Vor 10 Jahren brachte Snowden Millionen geheimer Dokumente des US-Nachrichtendienstes NSA an die Öffentlichkeit.

publiziert am 9.6.2023
image

Europas Startups bleiben nach Krisenjahr unter Druck

Knausrige Investoren, sinkende Bewertungen, Tausende Entlassungen: Europäische Startups haben schwierige Zeiten hinter sich.

publiziert am 6.6.2023
image

Microsoft beerdigt Cortana für Windows

Microsoft wird den Sprachassistenten aus seinem Betriebssystem entfernen. Übernehmen soll stattdessen das KI-Tool Copilot.

publiziert am 5.6.2023