Sunrise-Chef Krause wird CEO des fusionierten Telcos

16. November 2020 um 15:14
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André Krause übernimmt als Chef bei Sunrise UPC, ihm zur Seite steht die ehemalige UPC-Schweiz-Chefin Severina Pascu als Deputy.

Nach dem Abschluss der Übernahme von Sunrise gibt die UPC-Mutter Liberty Global Änderungen im Management bekannt. André Krause übernimmt nun als CEO des fusionierten Telekom-Konzerns Sunrise UPC. Er sei einzigartig qualifiziert, die Integration von UPC und Sunrise zu leiten und die Wachstumspläne umzusetzen, schreibt Liberty Global.
Das Nachsehen hat somit UPC-Chef Baptiest Coopmans. Er werde nach 10 Monaten an der Spitze des Kabelnetzbetreibers eine führende operative Rolle im Liberty-Global-Konzern übernimmt, wie das amerikanisch-britische Unternehmen schreibt.
Die Ernennung von Krause hatte sich abgezeichnet, nachdem Coopmans vor einer Woche in den Verwaltungsrat von Sunrise gewählt worden war.

"Dreamteam" an der Spitze

Wie das Unternehmen weiter mitteilt, kehrt die Vorgängerin von Coopmans an der UPC-Spitze, Severina Pascu, in die Schweiz zurück. Sie werde Vize-CEO und operative Chefin des fusionierten Unternehmens. 
Pascu war bisher Vize-Chefin und Finanzchefin von Virgin Media in Grossbritannien. Sie hatte von September 2018 bis Januar 2020 UPC geführt. 
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Severina Pascu wurde zur Deputy CEO und COO des kombinierten Unternehmens Sunrise UPC ernannt.
Er sei "begeistert", so Liberty-Chef Mike Fries, dass Pascu in die Schweiz zurückkomme. Sie sei eine operative Führungskraft von Weltklasse mit grosser Erfahrung im Schweizer Markt. Pascu und Krause seien ein "Dreamteam".
In den nächsten Wochen und Monaten werde man nun die weitere Führungsmannschaft bestimmen und die Struktur der gemeinsamen Organisation definieren, sagte Krause im Gespräch mit der Nachrichtenagentur 'AWP'. Danach werde entschieden, wer welchen Job bekomme. "Einen Stellenabbau kann man erst machen, wenn man die Prozesse definiert hat. Auf Führungsebene wird das schneller passieren, auf Mitarbeiterebene später."

"Vermutlich" nicht nur eine Marke

Das neue Unternehmen werde Sunrise-UPC heissen. Mit welchen Marken man am Markt auftrete, werde man sich noch überlegen. "Es wird vermutlich nicht nur eine Marke sein", sagte Krause.
Bis zum Abschluss der Integration anfangs nächsten Jahres würden allerdings Sunrise und UPC unabhängig voneinander geschäften, erklärte Liberty Global. Damit zieht der Konzern seine Pläne so durch, wie er sie früher bereits angekündigt hatte.
Zusammen werden UPC und Sunrise einen Umsatz von 3,1 Milliarden Franken erreichen und 2,1 Millionen Mobilfunkabo-Kunden haben. Mit 1,2 Millionen Breitbandkunden und 1,3 Millionen TV-Abonnenten erreichen sie in jedem Bereich einen Marktanteil von rund 30%.
Ein Ziel der Fusion ist es auch, die jeweiligen Schwachstellen zu beseitigen. So erhält Sunrise ein eigenes Festnetz, während UPC nun ein Handynetz bekommt.

Übernahme abgeschlossen

Liberty Global hatte am 11. November 2020 die Übernahme von Sunrise mit dem Erwerb von über 98% der Sunrise-Aktien abgeschlossen. Nun wird das Verfahren zur Zwangsabfindung der restlichen Minderheitsaktionäre (im Fachjargon "Squeeze-out") eingeleitet, deren Aktien für kraftlos erklärt werden sollen. Nach Abschluss dieses Verfahrens sollen die Sunrise-Aktien von der Schweizer Börse SIX dekotiert werden.
Der Kabelnetzgigant hatte im August das milliardenschwere Kaufangebot für Sunrise vorgelegt. Dabei erhalten die Sunrise-Aktionäre 5 Milliarden Franken in bar. Damit wird der zweitgrösste Telekomkonzern der Schweiz inklusive Schulden mit 6,8 Milliarden Franken bewertet. 

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