

Sunrise fordert eine Glasfaser-Policy
5. März 2010, 14:10
40 Milliarden Franken werden in den kommenden 20 Jahren in den hiesigen Telekom-Sektor investiert. Sunrise will, dass eine öffentliche Strategie für Glasfaser erarbeitet wird.
40 Milliarden Franken werden in den kommenden 20 Jahren in den hiesigen Telekom-Sektor investiert. Sunrise will, dass eine öffentliche Strategie für Glasfaser erarbeitet wird.
Wie zuvor schon der Gewerbeverband und der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse kritisiert auch der Telekom-Anbieter Sunrise den Infrastrukturbericht des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Sunrise konzentriert sich freilich auf den Telekom-Bereich und schreibt nun in einer Mitteilung, man setze sich dafür ein, der Telekommunikation auf politischer Ebene das notwendige Gewicht beizumessen.
Laut dem Infrastrukturbericht 2010 bis 2030 sollen zirka 40 Milliarden Franken in neue Technologien wie Glasfaser und die vierte Mobilfunkgeneration investiert werden - das ist mehr als doppelt soviel, wie gesamthaft in die Neat investiert werden soll. Allein 15 Milliarden Franken davon sind gemäss Schätzungen der Swisscom für eine flächendeckende Glasfasererschliessung notwendig. Sunrise möchte, dass diese "riesige Summe gezielt eingesetzt wird". Gefordert wird eine politische Strategie wie bei Strasse und Schiene.
Sunrise konzentriert sich vor allem auf den Glasfaser-Ausbau. Die meisten Forderungen und Kritikpunkte in diesem Bereich sind nicht neu: Das von Swisscom bevorzugte Mehrfasermodell sei zu teuer. Zudem müsse der diskriminierungsfreie Netzzugang gewährleistet sein. Letztlich brauche es eine Revision des Fernmeldegesetzes.
Sunrise fordert nun eine öffentliche Strategie (Policy) für Glasfaser. Damit soll effizienter Wettbewerb ermöglicht werden. Eine Fiber-Policy soll zudem die Interessen der Schweiz abbilden, zum Beispiel indem Überinvestitionen in den Städten nicht zu Erschliessungslücken in ländlichen Gebieten führen.
Sunrise weist darauf hin, dass die Finanzierung der Glasfasernetze über zwei Akteure erfolgt, die vorwiegend in öffentlicher Hand sind. Tatsächlich sind praktisch nur die städtischen Elektrizitätswerke und Swisscom daran, solche Netze zu bauen. Der von der Kommunikationskommission ComCom geführte Glasfaserroundtable genüge nicht als Diskussionsplattform. "Angesichts der Bedeutung der Telekommunikation für den Wirtschaftsstandort Schweiz muss die Diskussion erweitert werden", meint Sunrise-Chef Christoph Brand. Gemäss Brand sind die Rahmenbedingungen im Schweizer Telekommunikationsmarkt nicht wettbewerbsfreundlich und somit für private Investoren nicht mehr attraktiv. (mim)
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