Swiss Life stoppt Software-Projekt Amarta

16. Juni 2008 um 13:25
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Der Lebensversicherer richtet das Projekt zur Entwicklung einer einheitlichen Software für das Kollektivgeschäft neu aus.

Der Lebensversicherer richtet das Projekt zur Entwicklung einer einheitlichen Software für das Kollektivgeschäft neu aus.
Wie inside-it.ch bereits vor einem Monat berichtete, hat der Schweizer Versicherungskonzern Swiss Life das seit dem Jahr 2000 laufende Projekt zur Entwicklung einer IT-Plattform für das Kollektivgeschäft gestoppt. Swiss Life selbst spricht von einer "Neuausrichtung". Die 'SonntagsZeitung' hat nun gestern einige Details publiziert. So soll das Projekt namens Amarta bisher 500 bis 800 Millionen Franken verschlungen haben. Wie Swiss-Life-Sprecherin Irene Fischbach gegenüber inside-it.ch sagt, sind jetzt nur noch halb so viele Personen - nämlich knapp hundert - für dieses Projekt verantwortlich. Die IT- und Business-Fachkräfte sollen intern weiterbeschäftigt werden.
Swiss Life wollte ursprünglich das Kollektivgeschäft auf eine einheitliche Software-Plattform bringen, was zu erheblichen Effizienzgewinnen hätte führen sollen. Doch schon 2003 tauchten erste Schwierigkeiten auf. Laut 'SonntagsZeitung' versuchte man Geld zu sparen, in dem man teilweise auf "billige indische Programmierer" setzte. Im letzten Herbst entschied sich das Unternehmen, die Eigenentwicklung zu beenden.
Nachfolgeprojekt startet Ende Jahr
Die Zeitung zitiert aus einer internen Mitteilung vom vergangenen April: "Auf der Basis der Ergebnisse hat der Steuerungsausschuss Amarta in Absprache mit der Geschäftsleitung Schweiz jetzt entschieden, das IT-Entwicklungsprogramm für das Kollektivgeschäft neu auszurichten." Laut 'SonntagsZeitung' dauert das "Zusammenwischen des Scherbenhaufens" noch bis Ende Jahr und dürfte abermals Millionen Franken kosten. Dabei müssten alte Systeme für den Wiedereinsatz "behelfsmässig in Schwung gebracht" werden. Rund 200 Firmenkunden, die bereits auf Amarta abgewickelt wurden, müssen angeblich zurückgeführt werden.
Ende Jahr soll nun mit dem Nachfolgeprojekt "KV-Transformation" gestartet werden. Dabei sollen Teile von Amarta weiterverwendet werden. Wie Irene Fischbach schon im Mai gegenüber inside-it.ch gesagt hatte, soll bis 2011 die Plattform für das Sammelstiftungsgeschäft entwickelt werden. Die einheitliche Plattform fürs Kollektivgeschäft dürfte laut 'SonntagsZeitung' nicht vor 2014 fertig gestellt sein. (Maurizio Minetti)

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