

Swisscom lagert Unify-Business an Swisspro aus
28. Februar 2018 um 16:10
Swisscom lagert das ganze Business mit den UCC-Lösungen von Unify aus. 130 Mitarbeitende wechseln zu Swisspro. Alle beteuern: Swisscom bleibt Unify-Partner.
Swisscom lagert das ganze Business mit den UCC-Lösungen von Unify aus. 130 Mitarbeitende wechseln zu Swisspro. Alle beteuern: Swisscom bleibt Unify-Partner.
Dass Grossfirmen gewisse Dienstleistungen, zum Beispiel das Putzen von Büros, den Betrieb von Personalrestaurants, die Reparatur von PCs oder den Vor-Ort-Service von bestimmten Geräten auslagern, ist normal. Meistens geht es darum, Kosten (und Löhne) zu senken. Dass eine Grossfirma aber einen kompletten Geschäftsbereich samt Verkauf, Installation und Betrieb auslagert und trotzdem die Verträge mit den Kunden behalten will, scheint uns neu.
So geschieht es aber mit dem Geschäft mit den Telekommunikationslösungen (Telefonzentralen, UCC, Call-Center-Lösungen) von Unify. Unify ist die ehemalige Siemens Business Communications. Das Unternehmen wurde 2015 von Atos geschluckt.
Swisscom lagert das ganze Geschäft mit den Produkten von Unify zu Swisspro aus. 130 Mitarbeitende wechseln zum bekannten ICT-Dienstleister, der damit über 1000 Mitarbeitende haben wird. Swisscom wird aber weiterhin die UCC-Konkurrenz-Lösungen von Microsoft und Cisco selbst verkaufen und betreiben.
Nachfrage nach Unify-Lösungen steigt
Es gehe Swisscom keineswegs darum, aus dem Geschäft mit den Kommunikationslösungen von Unify auszusteigen, beteuern unisono Swisscom-Sprecher Schädeli, Unify-Schweiz-Chef Drazen Andjelic und Bernard Frossard von Swisspro Solutions. "Das Geschäft mit Unify-Produkten zieht wieder an. Das war nicht immer so," sagt Schädeli. Swisscom werde die Kundenbeziehungen behalten, seine Ressourcen bei Swisscom Enterprise aber noch mehr auf den Verkauf der neuen Cloud-Lösungen konzentrieren.
Frossard sagt, Swisspro übernehme das ganze Unify-Geschäft. "Wir werden wie eine Abteilung von Swisscom funktionieren," so Frossard. Swisscom beteilige sich aber nicht an Swisspro, beeilt sich der Manager zu betonen. Andjelic seinerseits unterstreicht den Vorteil des Deals für den Hersteller. Swisspro sei flexibler als Swisscom und werde das Wachstum mit Unify-Produkten sowohl besser vorantreiben wie auch verdauen können. Andjelic: "Die Delivery war problematisch". Gleichzeitig werde Swisscom die Kontrolle über die Kundenbeziehungen behalten. Frossard bestätigt, dass er die Verkaufsmannschaft für Unify-Produkte massiv ausbauen will.
Swisspro wird einerseits als "externe Abteilung" von Swisscom fungieren, andererseits aber auch das Business Unify-Lösungen im KMU-Umfeld auf eigene Rechnung vorantreiben.
Keine Massnahme zur Lohnsenkung
Swisscom-Angestellte haben einen verhältnismässig guten Gesamtarbeitsvertrag. Geht es also darum, möglichst viele Swisscom-Leute aus dem GAV herauszuoperieren, um mittelfristig dann die Löhne senken zu können? Auch diesen Verdacht weist Frossard weit von sich. Die Arbeitsbedingungen und Löhne seien bei Swisscom und Swisspro ähnlich, versichert Frossard. "Auch wir haben gute Anstellungsbedingungen," so Frossard zu inside-channels.ch. (hc)
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